Die große Welt der kleinen Nager

In ihrem "Maushaus" zeigen Hildegard und Hans Biehl rund 3 000 tierische Ausstellungsstücke.

 Hans und Hildegard Biehl in ihrem Maushaus. Von Plüsch bis Porzellan gibt es den Nager in vielen Variationen.

Hans und Hildegard Biehl in ihrem Maushaus. Von Plüsch bis Porzellan gibt es den Nager in vielen Variationen.

Foto: Christoph Meurer

Bonn. Wenn sich so mancher vor Ekel wegdreht, fängt beim Ehepaar Biehl die Verzückung an. "Mit Mäusen ist das so eine Sache", sagt Hildegard Biehl. "Entweder man liebt oder man hasst sie." Bei ihrem Mann Hans und ihr ist es definitiv Liebe.

Rund 3 000 Exponate rund um die kleinen Nagetiere zählt die Sammlung des Ehepaares, die in ihrem "Maushaus", einem kleinen Museum am Wittelsbacherring, zu bestaunen sind.

"Mäuse sind faszinierende Geschöpfe", findet Hildegard Biehl. Als klassische Kulturfolger lebten die Tiere überall auf der Erde, kämen also mit den unterschiedlichsten Lebensräumen zurecht und seien sehr anpassungsfähig. Kurz gesagt: "Mäuse sind tolle Überlebenskünstler und sehen niedlich aus", so Biehl.

Seit mehr als 30 Jahren ist das Ehepaar nun schon der tierischen Sammelleidenschaft verfallen. Auf die Idee, ihre Stücke in einem Museum zu zeigen, seien sie durch Bekannte gekommen, die sich schon immer an ihrer Maus-Kollektion erfreut hätten. Und die ist wahrlich beeindruckend.

Mit viel Liebe und Sorgfalt hat das Ehepaar drei Räume ihres Wohnhauses in ein Museum verwandelt. Zu sehen sind Ausstellungsstücke aus aller Welt - neben den klassischen Plüschtieren und Figuren aus anderen Materialien unter anderem auch Bücher, Plakate, Postkarten, Porzellan, Schmuck und ein reich verzierter Tisch aus Indien, dessen Platte eine kleine Maus ziert, "eine Sonderanfertigung", erklärt Hildegard Biehl, die zu jedem Stück eine ganze Menge erzählen kann.

Ebenso zeigt des Museum verschiedene Dioramen aus dem menschlichen Alltagsleben, zum Beispiel eine Schule, ein Karussell oder gar einen Operationssaal, in denen natürlich Mäuse die Rolle der Menschen übernehmen. Diese hat Hans Biehl selbstgefertigt und zum Teil mit beweglichen Teilen versehen, die elektronisch gesteuert werden. Aus Platzgründen vergrößern die Biehls ihren Bestand nur noch partiell. "Mittlerweile kaufen wir nur noch ganz ausgefallene Mäuse", sagt Hildegard Biehl. Doch bereits jetzt ist ihre Sammlung facettenreich und kunterbunt, wovon sich nun jeder selbst überzeugen kann.

Das Maushaus am Wittelsbacherring 32 ist ab dem 25. Juli jeweils sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt für Erwachsene drei Euro, für Kinder (sieben bis 14 Jahre) einen Euro. Zehn Prozent davon spenden die Biehls an die Krebsstation der Uni-Kinderklinik.

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