Die Umweltzone kommt zum 1. Januar

Die Bezirksregierung hat entschieden, dass bis auf Weiteres auch Autos mit roter Plakette in der Zone fahren dürfen

Bonn. Mit ihrer Forderung nach Einführung einer Umweltzone in Bonn standen die Grünen auf der politischen Bühne ziemlich alleine da. Doch jetzt hat der Regierungspräsident entschieden: An der Einführung einer Umweltzone in Bonn zum 1. Januar 2010 in der geplanten Ausdehnung ist nicht mehr zu rütteln.

Im Gegensatz zur bisherigen Planung haben bis auf Weiteres aber auch Fahrzeuge mit roter Plakette freie Zufahrt.

Die Bezirksregierung hat laut Presseamt in der Sitzung der Projektgruppe zur Aufstellung des Luftreinhalteplans Bonn mitgeteilt, dass sie auch nach der Auswertung der Öffentlichkeitsbeteiligung zu diesem Plan in den Kernpunkten zu keiner abweichenden Entscheidung gekommen ist.

Zwar würdige die Bezirksregierung Köln ausdrücklich die Bemühungen der Stadt Bonn und ihrer Partner, mit Hilfe der geplanten und zum Teil auch schon umgesetzten Maßnahmen zur Senkung der Luftschadstoffbelastung den ab dem 1. Januar 2010 geltenden Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft in Bonn überall einzuhalten, so das Presseamt: "Dennoch hält sie die Einrichtung einer Umweltzone auch in Bonn für unerlässlich."

Im Detail beabsichtigt die Bezirksregierung, den Luftreinhalteplan Bonn noch im September in Kraft zu setzen. Anschließend ist vorgesehen, die Schilder für die Umweltzone bereits zum 1. Oktober im Sinne einer Eingewöhnungsphase aufzustellen.

Ab dem 1. Januar gilt dann: In die Umweltzone Bonn dürfen dann grundsätzlich nur noch Kraftfahrzeuge fahren, die über eine rote, gelbe oder grüne Plakette verfügen.

Ursprünglich hatte die Bezirksregierung geplant, nur Fahrzeugen mit gelber oder grüner Plakette das Befahren der Umweltzone zu erlauben. Da jedoch in Köln sowie in allen anderen NRW-Städten, in denen es eine Umweltzone gibt, zumindest im nächsten Jahr weiterhin Autos mit roter Plakette freie Fahrt haben werden, wird diese Regelung auch auf Bonn übertragen.

Plaketten für die Umweltzone können im Stadthaus, bei den Prüforganisationen wie TÜV oder DEKRA und in bestimmten Kfz-Werkstätten für fünf Euro erworben werden.

Wer ab Januar ohne Plakette in die Umweltzone fährt, riskiert 40 Euro Bußgeld sowie einen Punkt in Flensburg. Das gilt auch dann, wenn das Fahrzeug aufgrund der Abgaswerte eine Plakette erhalten würde, der Halter aber keine hat.

Laut Kraftfahrtbundesamt hätten am Stichtag 1. Januar 2009 von allen in Bonn zugelassenen 154 444 Autos 6 901 keine Plakette erhalten können. Bei den Nutzfahrzeugen bekommen zirka elf Prozent keine Plakette.

Von der Umweltzone betroffen sind in erster Linie ältere Dieselfahrzeuge, die aber nachgerüstet werden können. Wer seinen Diesel bis zum 31. Dezember nachrüstet und sich damit eine "Eintrittskarte" für die Umweltzone verschafft, kann beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle einen Zuschuss von 330 Euro erhalten oder sich alternativ eine Gutschrift bei der Kfz-Steuer erstatten lassen.

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