Der Stadt Bonn geht das Streusalz aus

Der Schnee hat Bonn fest im Griff. Wenn es in den nächsten Tagen weiter schneien sollte, reichen die Salz-Vorräte der Stadt bis Montag, so eine Sprecherin der Stadt. Streugut-Unternehmen liefern nicht. In Beuel kommt sogar ein Schneeräumer auf glatter Straße ins Rutschen.

Er hofft nicht auf Tauwetter: Schneemann auf der Poppelsdorfer Allee . Fotos: Volker Lannert/Richard Bongartz/ Holger Willcke

Er hofft nicht auf Tauwetter: Schneemann auf der Poppelsdorfer Allee . Fotos: Volker Lannert/Richard Bongartz/ Holger Willcke

Bonn. Der Schnee hat Bonn fest im Griff. Wenn es in den nächsten Tagen weiter schneien sollte, reichen die Salz-Vorräte der Stadt bis Montag, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit.

Noch seien 350 Tonnen Salz und 100 Tonnen Lava gebunkert. Mehr als 500 Tonnen Salz seien bestellt, doch wann die kommen, steht offenbar in den Sternen. "Es gibt Lieferschwierigkeiten", sagte Isabel Klotz vom Presseamt. Allein am Montag wurden 120 Tonnen Trocken- und 3 000 Liter Feuchtsalz gestreut.

Wetter Das Wetter in BonnAngesichts des weniger werdenden Salzvorrats hat die Stadt entschieden, ab sofort verstärkt Lava mit Feuchtsalz einzusetzen, "um den noch vorhandenen Vorrat zu schonen", so Klotz. "Darüber hinaus wird versucht, alternative Lieferungen zu vertretbaren Preisen auf dem schon wieder angespannten Markt zu erhalten", sagte die Sprecherin weiter.

Die Mitarbeiter des Winterdienstes seien seit Tagen mehr oder weniger rund um die Uhr im Einsatz. Trotzdem erreichten das Amt viele Mails und Anrufe, "in denen mit mehr oder weniger moderaten Worten" über Probleme berichtet werde. Aufgabe und Leistungsfähigkeit des städtischen Winterdienstes würden von nicht wenigen Menschen völlig falsch eingeschätzt.

Die Stadt weist darauf hin, dass sie rechtlich nur verpflichtet ist, die verkehrswichtigen und gefährlichen Straßen zu räumen und zu streuen. Je nach Witterung könne es auch Tage dauern, bis die Mitarbeiter auf den Nebenstraßen tätig werden.

Lesen Sie auch Stadt Königswinter lässt den Schnee festfahrenDeren Kollegen vom Ordnungsamt lassen sich von Schnee und Eis offenbar nicht beirren - und gehen weiterhin auf Jagd nach Temposündern. Auch wenn viele Autofahrer laut Polizei zurzeit extrem vorsichtig und langsam fahren. Am Dienstag jedenfalls postierten die Mitarbeiter der privaten Firma und der Stadt den Radarwagen in der Sternenburgstraße - versteckt hinter einer Mülltonne.Die Polizei registrierte von Montagabend bis Dienstagmittag in Bonn und Teilen der Region 20 witterungsbedingte Unfälle. Drei Menschen wurden leicht verletzt. Auf der schneeglatten Roleberstraße kam selbst ein Schneeräumfahrzeug ins Rutschen. Laut Polizei prallte es mit der Schaufel gegen eine Laterne und weiter den Berg hinunter gegen das Auto eines 22-Jährigen.

Das war ebenfalls ins Rutschen gekommen und stand quer auf der Fahrbahn. Fahrer und Beifahrerin flüchteten aus dem Wagen, als sich der Schneeräumer näherte. Der 22-Jährige stürzte und verletzte sich am Knie, so die Polizei. Sein Auto wurde durch die Wucht der Kollision noch gegen einen weiteren Wagen geschoben. Dessen Fahrer (41) war bergauf gefahren und hatte vor dem quer stehenden Auto warten müssen.

Die Aussichten auf eine weiße Weihnacht in Bonn und der Region stehen nach Angaben des Meteorologen Karsten Brandt nicht schlecht, obwohl eine Vorhersage eigentlich noch zu früh sei. Die Chancen auf Schnee zum Fest lägen bei 20 bis 25 Prozent. Normalerweise seien es höchstens fünf Prozent. Am Mittwochmorgen soll es erneut leicht schneien. Für Donnerstag rechnen die Wetterexperten mit zum Teil ergiebigem Schneeregen. Die Temperaturen sollen steigen - auf bis zu zwei Grad plus.

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