Interview mit Ferenc Husta Der Seemann geht von Bord
bonn · Beim Konzert der Wise Guys am 6. Dezember in der Beethovenhalle verabschiedet sich Bass Ferenc Husta. Die Wise Guys, Deutschlands wohl erfolgreichste Vokal-Pop-Gruppe, müssen sich nicht nur einen neuen Sänger, sondern auch einen neuen Fahrer für den Tourbus suchen.
Bass Ferenc Husta hatte bisher nämlich auch das Steuer in der Hand, wenn die Fünf unterwegs waren. Ende des Jahres hört er auf. Nachfolger für die Bassstimme ist bereits gefunden: Andrea Figallo steht Ende Januar zum ersten Mal mit auf der Bühne. Am Donnerstag, 6. Dezember, treten die Wise Guys noch einmal in alter Besetzung in der Beethovenhalle auf und präsentieren ihr Album "Zwei Welten".
Bonn ist so etwas wie die "Wiege" der Wise Guys, viele kennen sie von frühen Auftritten im Pantheon. Fällt hier der Abschied besonders schwer?
Ferenc Husta: Ich will es mal so sagen. Ich bin seit einem knappen Jahr auf Abschiedstournee und je mehr es auf das Ende zugeht, umso mehr machen es die Fans mir schwer. Da ich allerdings in Brühl wohne und auch privat immer wieder in Bonn bin, ist das für mich nicht so schwer wie zum Beispiel in Freiburg oder München.
Wie haben Sie die Atmosphäre in der Beethovenhalle bei früheren Auftritten erlebt?
Husta: Von der Atmosphäre kann man die Beethovenhalle sehr schön mit der Philharmonie in Köln vergleichen. Alles ist etwas "gesetzter". Das meine ich aber nicht negativ, sondern soll einfach nur ausdrücken, dass die Leute in der Beethovenhalle mehr zuhören und die Atmosphäre genießen, anstatt alle Lieder mitzusingen. Obwohl auch das habe ich in Bonn schon erlebt!
Werden wir Sie als Kapitän der Rheinautofähre von Niederdollendorf nach Godesberg noch einmal erleben?
Husta: Ja natürlich. Ab dem ersten Januar bin ich dann täglich auf der Strecke im Einsatz!!! Nein, im Ernst. Ich möchte gerne als Sprecher arbeiten, ohne mich da direkt auf etwas festzulegen. In dem Beruf gibt es ja sehr vielfältige Möglichkeiten. Radio, Hörbuch, Werbung, Synchronisation etc. etc. Auch eine Solo-CD möchte ich nicht ganz ausschließen. Oder meinten Sie, ob ich den Song "Seemann" singe? (zwinkert)
Klar, dann könnten die Bonner wenigstens die weißen Taschentücher zum Winken rausholen.
Die aktuelle Doppel-CD "Zwei Welten" ist ein spannendes Projekt. Kommen beim Konzert in Bonn auch Instrumente zum Einsatz?
Husta: Leider nein. Diese sind als Projekt nur unseren beiden Spezialnächten vorbehalten gewesen. Wer uns mit Instrumenten erleben möchte müsste zur Spezialnacht am 8. Dezember nach Braunschweig kommen.
Was bleibt Ihnen von den Wise Guys? Der Ohrwurm?
Husta: Ha! Na der nun ganz bestimmt nicht. Ich blicke zurück auf 18 Jahre als Basssänger. Und das war wirklich das, was ich am liebsten gemacht habe. Bass und Mouth-Percussion. Meine Hauptstimmen habe ich zwar immer gerne gesungen, aber noch lieber einfach nur Bass.
Und was kommt danach?
Husta: Erst mal etwas Ruhe und danach ein Neubeginn, wie schon gesagt als Sprecher. Das wird sehr spannend, und natürlich weiß ich noch nicht, wie das alles wird. Aber man soll vor der Zukunft und vor neuen Projekten keine Angst haben, sondern versuchen das zu tun, womit man glaubt, glücklich zu werden.
Zur Person:
Ferenc Husta (45) ist gelernter Reiseverkehrskaufmann. 1995 stiegt er bei der A-Cappella-Gruppe Wise Guys ein. Er wohnt in Brühl, ist verheirat und hat zwei Kinder. Seine Hobbys: Tauchen und Fliegen.
Tickets zu gewinnen:
Der General-Anzeiger verlost zwei mal zwei Karten für das Konzert der Wise Guys am Donnerstag, 6. Dezember, um 20 Uhr in der Bonner Beethovenhalle, Wachsbleiche.
Verlosungshotline: 01379/886812* oder SMS mit dem Kennwort GAB4 an die Kurzwahl 1111*. Bitte geben Sie Namen und Adresse an. Teilnahmeschluss ist am 30. November, 24 Uhr. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
*0,50?/Anruf aus dem dt. Festnetz; ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz.
