Der Gänsejunge ist zurück

Kran hat restaurierte Figur Dienstag wieder auf Martinsbrunnen am Münster gesetzt

Der Gänsejunge ist zurück
Foto: Max Malsch

Bonn. In welche Richtung soll der Gänsejunge schauen? Diese Frage beschäftige Dienstagmorgen die Arbeiter, die die Figur mit Hilfe eines Krans wieder auf den Martinsbrunnen am Bonner Münster setzten.

Die Figur hatte die Wintermonate auf dem städtischen Bauhof verbracht, weil sie locker und verwittert war. Im Betrieb von Steinmetz Michael Naundorf wurde die Brunnenschale Anfang der Woche gerichtet. "Das Wasser lief vorher nur noch an einer Seite über die Schale", sagte Naundorf den GA. Den Junge auf der Mittelsäule, ursprünglich nur mit Mörtel angeklebt, haben die Steinmetze verzapft, damit er nicht wieder ins Wanken gerät.

Der Martinsbrunnen, eine Arbeit des Bildhauers Heinrich Goetschmann, zierte seit 1902 den Platz vor der Westfassade des Münsters. Im Zweiten Weltkrieg wurde er wie viele andere Bronzedenkmäler eingeschmolzen. Anhand eines historischen Gemäldes aus dem Besitz ihrer Großeltern hatte eine GA-Leserin bemerkt, dass der Gänsejunge auf dem wiederhergestellten Brunnen die Blickrichtung geändert hatte.

Das städtische Baumanagement hatte sich zusätzlich historische Fotos besorgt. Entscheidend war aber letztlich die heutige Straßensituation. "Richtig oder falsch gibt es nicht. Der Junge guckt jetzt wieder in Richtung Münsterplatz, damit keine Fassaden im Weg sind", sagt Naundorf.

Bald sprudelt der Brunnen wieder. Dazu wurde die Wasserzufuhr neu verlegt. Und nicht nur das: Ein neues Stromkabel sorgt dafür, dass künftig auch die Laterne des Gänsejungen wieder leuchtet.

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