Wetter-Ticker Unwetter über Bonn und der Region und die Folgen

BONN/RHEIN-SIEG-KREIS · Nach dem schweren Montag-Unwetter drohte weiterhin Gefahr. Die brisante Wetterlage in NRW dauerte auch in der Nacht zu Mittwoch an. Gewitter, Orkanböen, heftiger Regen und Hagel sorgten am Montag über Bonn und der Region für rund 200 Feuerwehr-Einsätze in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Bei der Bahn herrscht Chaos.

Update 17.04 Uhr: Wir beenden an dieser Stelle erst einmal unsere Berichterstattung. Aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis waren den gesamten Dienstag und die Nacht über 200 Einsatzkräfte in Düsseldorf unterwegs, um dort bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Vielen Dank an alle Helfer in der Region und im Land, die seit Montagabend unermüdlich im Einsatz waren.

Update 9.45 Uhr: Wieder schwere Gewitter - Bahnverkehr weiterhin erheblich gestört - Hagel zerschlägt Fenster einer Schule, Krankenhaus läuft mit Wasser voll: Die Wetterlage über Deutschland bleibt angespannt. In NRW sind viele Bahnstrecken immer noch nicht frei.

Neue schwere Gewitter haben das Land in Atem gehalten: Der Bahnverkehr bleibt nach den Unwettern mit sechs Toten in NRW erheblich gestört. In Nordhessen, Teilen Niedersachsens und NRWs richteten heftige Regenfälle und Hagel wieder Schäden an. In der Nacht zu Mittwoch kam es zu Überschwemmungen und Stromausfällen. Der Wetterdienst warnt weiter vor schweren Gewittern in der Mitte und im Osten.

Auch im Fernverkehr müssen sich Reisende auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Mehrere Bahn-Hauptstrecken waren nach den Unwettern vom Pfingstmontag weiter gesperrt, wie die Bahn mitteilte. Sämtliche IC- und ICE-Züge, die eigentlich durch das Ruhrgebiet fahren sollten, enden vorzeitig in Köln, Hamm und Münster. Auch regionale Zugverbindungen und S-Bahnen in NRW sind weiterhin stark beeinträchtigt. Die Bahn informiert auf ihrer Internetseite über den aktuellen Stand der Sperrungen.

In Düsseldorf wird die Straßenbahn wohl noch mehrere Tage nicht planmäßig fahren können. Wie Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher sagte, müssten in den kommenden Tagen zunächst ganze Oberleitungen nachgespannt werden. Sechs Menschen waren bei den Hitzegewittern am Montagabend ums Leben gekommen, 67 Menschen wurden verletzt.

Derweil sorgten neue Unwetter in einigen Regionen Deutschlands für weitere Schäden. Im Sauerland ergoss sich Wasser in eine Schule, weil Hagelkörner Fenster auf dem Dach zerstört hatten. Im Süden Niedersachsens und im Norden Hessens brachten Gewitter Überschwemmungen mit sich.

Nach Angaben der Feuerwehr in Kassel lief der Keller des Bundessozialgerichts voll. In einem Krankenhaus mussten Patienten verlegt werden, weil Wasser in die Klinik eingedrungen war. Teilweise fiel der Strom in der Stadt aus. Auch Unterführungen und Tiefgaragen wurden überschwemmt, so dass Autos bis zum Dach unter Wasser standen. Gullideckel wurden durch den Druck wie Korken aus dem Boden gedrückt. "Das war schon ein außergewöhnliches Unwetter", sagte ein Sprecher der Polizei.

Auch in Göttingen wurden nach Angaben der Polizei Bahnunterführungen und zahlreiche Keller überflutet. Bäume stürzten auf Häuser und Autos. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht. Auf der Autobahn 7 habe es wohl aufgrund des heftigen Regens einen Unfall gegeben, bei dem der Fahrer aber mit einem Schock davongekommen sei.

Update 8.55 Uhr: Die aktuelle Lage bei den Zugverbindungen hat die Bahn auf einer Seite im Netz zusammengefasst. Und die ist hier zu finden.

Update 8.50 Uhr: Die Aufräumarbeiten im ganzen Land werden heute fortgesetzt: Viele Schulen, vor allem im Ruhrgebiet, bleiben geschlossen, weil immer noch die Gefahr besteht, dass Dachziegel oder Äste herabfallen.

Der Nah- und Fernverkehr der Bahn ist weiterhin beeinträchtigt. Entlang der Achse Dortmund, Duisburg, Essen, Düsseldorf, Köln fallen viele S-Bahn-Verbindungen aus. Auch Regionalzüge von Neuss, Mönchengladbach und Münster ins Ruhrgebiet sind gestrichen worden. Fernzüge aus Norddeutschland, Berlin und Süddeutschland enden in Köln, Münster und Hamm. Entlang einiger Strecken gibt es einen Ersatzverkehr. Die Pendelbusse fahren u.a. zwischen Düsseldorf und Neuss, Essen und Köln und auf der Strecke Dortmund-Duisbug.

Update 8.40 Uhr: Die zweite Gewitternacht brachte NRW viel Regen, aber wenig Wind: Kräftiger Regen hat am frühen Morgen viele Menschen aus dem Schlaf gerissen. Starke Windböen seien jedoch ausgeblieben, sagte Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Die größte Regenmenge wurde in Alsdorf bei Aachen gemeldet, dort fielen in 24 Stunden 53 Liter pro Quadratmeter. Ebenfalls stark betroffen war das Sauerland. Auf dem Kahlen Asten wurden 38 Liter registriert, in Schmallenberg an der Grenze zu Hessen 28 Liter. Im östlichen Ruhrgebiet fielen 13 bis 16 Liter pro Quadratmeter. Im Verlauf des Mittwoch rechnet der Deutsche Wetterdienst mit weiteren Gewittern.

Update 8.10 Uhr: Geduld ist heute morgen wieder bei allen gefragt, die auf dem Weg zur Arbeit sind. In und um Bonn herum stauen sich die Fahrzeuge auf den Autobahnen, Bundes- und Landstraßen. Wer nicht ungedingt fahren muss, sollte es lieber lassen oder deutlich mehr Zeit für die Tour einplanen als an Tagen mit trockenen Straßen.

Update 8 Uhr: Im Raum Bonn musste die Feuerwehr in der Nacht erfreulicherweise nicht ausrücken, die Kollegen im Rhein-sieg-Kreis allerdings schon - jedoch kein Vergleich zum Vortag.

Update 7.45 Uhr: Der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen ist nach den nach Unwettern weiterhin gestört: Bahnreisende in NRW müssen sich auch am Mittwoch auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, sind zahlreiche Strecken wegen der Schäden durch die Unwetter weiterhin gesperrt. Im Fernverkehr enden sämtliche IC- und ICE-Züge, die eigentlich durch das Ruhrgebiet fahren sollten, vorzeitig in Köln, Hamm und Münster. Mehrere Regionalzugverbindungen und S-Bahnen fallen komplett aus. Andere Linien werden nur teilweise befahren. Stellenweise fahren Busse als Ersatz. Die Bahn informiert auf ihrer Internetseite über den aktuellen Stand der Sperrungen.

Update 7.30 Uhr: An ruhigen Schlaf ist in den frühen Morgenstunden nicht zu denken gewesen. Puh, hat das über Bonn, und diesmal über ganz Bonn, gerumpelt und geknallt. Blitze zuckten am Himmel und sorgten für ein imposantes Schauspiel. Zumindest in der Bundestadt ist es ersten Infos nach glimpflich abgelaufen.

Update Mittwoch 6.55 Uhr: Trotz zahlreicher Gewitter und Hagelschauer hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen am Mittwochmorgen von einer ruhigen Nacht berichtet. Im Zeitraum von 20 Uhr am Dienstag bis 3 Uhr am Mittwoch habe es in NRW lediglich 49 wetterbedingte Einsätze gegeben, sagte ein Sprecher der Landesleitstelle der Polizei in Duisburg. Dabei gab es nach bisherigen Erkenntnissen keine Verletzten. Auch auf den Autobahnen NRW hat sich die Lage laut Polizei beruhigt. Dort gebe es nach aktuellem Stand keine wetterbedingten Sperrungen mehr.

Update 23.11 Uhr: Ein ruhiger Spätdienst liegt hinter uns. Wir verabschieden uns in die Nacht. Wer noch mehr über die Auswirkungen des Wetters in der Region lesen möchte: Die gesamte Seite 3 im General-Anzeiger beschäftigt sich am Mittwoch mit dem Thema. Zum einschlafen noch eine Zusammenfassung der Geschehnisse.

Update 22 Uhr: In Niederbachem (Gemeinde Wachtberg) haben sich heute einige Bürger auf weitere Unwetter vorbereitet. Langsam darf man zumindest für den Abend sicher sein, dass diese Vorkehrungen nicht mehr benötigt werden. Auch für die Nacht gibt es auf dem Radar keine Anzeichen, dass noch mal ein ähnlicher Sturm wie am Montag die Region erreicht.

Update 21.45 Uhr: Es donnert! Aber das waren nur die vorbefahrende Gruppe von Motorrädern auf der Justus-von-Liebig-Straße hier in Dransdorf. Schauen wir statt dessen mal, was die Kollegen aus Bad Honnef zu den gestrigen Unwettern geschrieben haben.

Update 20.55 Uhr: Die Kollegen in den Lokal-Redaktionen haben heute noch mal Bilanz ziehen lassen. Insgesamt wurden bei der Leitstelle und bei den Feuerwehren des Rhein-Sieg-Kreises rund 150 Einsatzstellen gezählt.

In Siegburg war am Dienstagmorgen noch die Wahnbachtalstraße gesperrt. Dort hatte der Sturm an den Alleebäumen Äste abgerissen. Auch in Wolsdorf waren in der Dammstraße, der Wolsdorfer Straße und der Wilhelm-Ostwald-Straße Äste aus den Kronen gebrochen. Die Hennefer Feuerwehr musste am Abend des Pfingstmontags 16 Mal ausrücken. Zeitweise war die Siegstrecke blockiert, weil wie in Stadt Blankenberg Bäume auf den Gleisen lagen. In Zumhof war eine Stromleitung abgerissen, in Söven krachte ein Baum auf ein Auto.

In Sankt Augustin hielt sich der Schaden im Rahmen. "Wir hatten lediglich zwei größere Einsätze", sagte Feuerwehrchef Herbert Maur. Ein Baum hatte sich über die Konrad-Adenauer-Straße in Hangelar gelegt. Am Akazienweg in Meindorf war ein Baum in eine Stromleitung gekippt. Teile Meindorfs waren deshalb kurze Zeit ohne Strom. Insgesamt 14 Einsätze verzeichnete die Augustiner Wehr. "Insgesamt waren rund 70 Einsatzkräfte gefordert", so Maur. Sankt Augustin organisierte den Bereitstellungsraum für die Bereitschaft 4 beim Aldi-Zentrallager in Buisdorf. Von dort rückten Feuerwehrleute aus Bonn und dem Kreis nach Düsseldorf aus, um dort bei den Aufräumarbeiten zu helfen.

Update: 20.23 Uhr: Wetterkarte, Radarbild und Himmel besagen aktuell: Entgegen der Warnmeldungen, scheint es ein ruhiger Abend für die Region zu werden. Wie es gestern aussah, zeigt unsere Bildergalerie.

Update 19.05 Uhr: Eine neue Warnmeldung des Deutschen Wetterdienstes gilt bis mindestens Mittwochmorgen. Für den Rhein-Sieg-Kreis und Bonn heißt es: " In der Nacht gibt es weiterhin teils schwere Gewitter, dabei sind schwere Sturmböen um 90 km/h, lokal eng begrenzt auch orkanartige Böen um 110 km/h, heftiger Starkregen mit Niederschlagsmengen um 30 mm in kurzer Zeit, sowie Hagel mit Korngrößen um 3 cm möglich. Am Mittwochvormittag setzt von Nordwesten her Stabilisierung ein, wobei voraussichtlich gegen Mittag nur noch die südlichen Landesteile von Nordrhein-Westfalen von Gewittern betroffen sind."

Update 18.20 Uhr: Das GA-Wetterradar zeigt eine kleine Wolkenwand, die langsam über die Region zieht. In Dransdorf ist es zwar bewölkt und windig, aber von stürmischen Ausmaßen wie am Montagabend weit entfernt. Der Deutsche Wetterdienst hat für den Abend im Rhein-Sieg-Kreis vor starken Gewittern und Sturmböen mit bis zu 85 km/h gewarnt. Dieselbe Warnung gilt auch für Bonn. Für die Kreise Ahrweiler und Neuwied wird sogar vor heftigem Starkregen und Hagel gewarnt - dieselbe Warnstufe wie am Montagabend.

Update 17.31 Uhr: Unser Leser Werner Lenhard hat auf Facebook ein Video veröffentlicht, dass noch einmal eindrucksvoll zeigt, was da gestern Abend vom Himmel kam.

Update 17 Uhr: Wetter-Promi Jörg Kachelmann macht unterdessen via offenem Brief dem Wetddeutschen Rundfunk und namentlich dessen Intendanten Tom Buhrows Vorwürfe: Der WDR habe die Bürger viel zu spät auf Twitter über das Unwetter gewarnt. Erst um 20.29 Uhr setzte der WDR einen Hinweis ab, er, Kachelmann, habe aber bereits am Morgen, um 8.47 Uhr, vor dem bevorstehenden Wetterverhältnissen in den sozialen Netzwerken gewarnt.

Laut WDR-Wetterstudio gibt es eine schwere Gewitterfront mit starken Sturmböen und möglicherweise Hagel im gesamten südwestlichen NRW.

WDR (@WDR) 9. Juni 2014

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