CDU-Basis freut sich auf die Mitbestimmung

Wo man auch nachfragt, Norbert Röttgen hat viele Freunde in Bonn. Sein Vorschlag einer Mitgliederbefragung beim Zweikampf zwischen Laschet und ihm kommt durchweg gut an.

Bonn. Wo man auch nachfragt, Norbert Röttgen hat viele Freunde in Bonn. Der Bundesumweltminister, der nun auch Landesvorsitzender der CDU in NRW werden will und gegen Armin Laschet antritt, hat zwar noch nicht den Sieg in der Tasche.

Aber sein Vorschlag, dass die Mitglieder bei einer Befragung zwischen beiden Kandidaten wählen sollen, findet in der CDU-Basis in Bonn große Zustimmung. Die erste dieser acht Regionalkonferenzen soll am Donnerstag, 2. September, um 19 Uhr in der Godesberger Stadthalle stattfinden.

"Eine Dreier-Konstellation in Hinterstübchen auszuhandeln, fand ich persönlich nicht so prickelnd", sagt etwa Monika Krämer-Breuer aus Beuel. Die Mitglieder direkt mitbestimmen lassen sei dagegen nicht nur demokratischer, sondern helfe auch gegen die Politikverdrossenheit.

Dass beide hervorragende Kandidaten für den CDU-Spitzenjob sind, hört man immer wieder. Auch von CDU-Ratsfraktionschef Benedikt Hauser, der jetzt auch im Düsseldorfer Landtag sitzt. "Wie es ausgehen wird, ist unmöglich zu sagen", meint er, empfiehlt aber ganz klar: "Wir sind gut beraten, der Mitgliederbefragung ihren Lauf zu lassen und die Entscheidung dort zu treffen."

"Das ist gesunder Wettbewerb und zeichnet eine gesunde Partei aus", findet auch Wolfgang Minnich, der den Stadtbezirksverband Bonn anführt. "Möge der Bessere gewinnen." Die stärkere Einbindung der Mitglieder werde auch helfen, künftig junge Wählergruppen zu erschließen.

In manchen Ortsverbänden ist auch schon intern diskutiert worden. Wie in Duisdorf. "Da waren wir im Vorstand einhellig der Meinung, dass die Basis diese Frage entscheiden soll", erzählt Ratsherr Dieter Steffens. "Deshalb hören wir uns am 2. September die beiden Kandidaten an, und dann entscheidet jedes Mitglied für sich."

Wie Steffens ist auch Guido Déus aus Beuel kein Freund des Delegiertenprinzips, sondern begrüßt es, wenn die Parteibasis die Auswahl zwischen zwei Kandidaten hat. Und das, obwohl Déus selbst kürzlich erst in einem solchen Zweikampf den Kürzeren zog, nämlich gegen Christiane Overmans, als es um die Landtagskandidatur ging.

"Aber ich habe was gegen den Eindruck, es wird Hinterzimmerpolitik betrieben", so Déus. Mit einem Mitgliederentscheid gebe man nicht nur ein gutes Aufbruchssignal, sondern damit "tut die Landes-CDU jetzt genau das, was wir in Bonn längst machen." In der Bonner CDU ist es nämlich seit langem üblich, die Mitglieder über die Kandidaten entscheiden zu lassen.

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