Verkehr in Bonn Bonner machen Verbesserungsvorschläge für weniger Stau an Autobahn-Auffahrten

BONN · Jeden Tag nutzt Bastian Brinkmann die Auffahrt von Bonn-Auerberg auf die A565 Richtung Beuel. "Wenn man da steht, denkt man darüber nach", sagt er. Der Mitarbeiter des Logistik-Unternehmens Am Zehnhoff-Söns am Hafen in Graurheindorf nutzte die Aktion "Stop oder Go" der Industrie- und Handelskammer NRW, um einen Vorschlag zu machen, um die problematische Situation an den Bonner Autobahn-Auffahrten zu verbessern.

Seiner Meinung nach sollte die Auffahrt auf die Nordbrücke Richtung Beuel eine längere durchgezogene Linie zur rechten Autobahnspur haben, damit Lastwagen besser Fahrt aufnehmen können, bevor sie sich in den Autobahnverkehr einfädeln.

"150 Meter würden dafür reichen, damit sie auf Geschwindigkeit kommen", meint er. Das Problem an dieser Stelle sei, dass es immer wieder zu Stockungen komme, weil sowohl der Autobahnverkehr, der nach Beuel will, als auch der auffahrende Lkw-Verkehr an der gleichen Stelle die Spur wechseln wollen. Er habe auch mit Fahrern gesprochen, die ihm zugestimmt hätten.

Und noch jemand stimmte ihm zu. Der Vorschlag solle umgesetzt werden, verkündete Horst Becker, Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium. Dort erklärt man auf Nachfrage, dass derzeit die Bezirksregierung als zuständige Verkehrsbehörde mit der Autobahnpolizei und dem Baulastträger Straßen.NRW prüfe, wie lang die durchgezogene Linie sein soll.

Vorbereitungen müssen erst geprüft werden

Auch im Verkehrsministerium sehe man die Vorteile, die Brinkmann dargestellt hat, sagte Bernhard Meier von der Pressestelle des Ministeriums. Der Nachteil: "Die Verkehrsteilnehmer, die in Bonn-Beuel Richtung Süden fahren wollen, haben aufgrund der dann verlängerten durchgezogenen Linie einen sehr viel kürzeren Abschnitt, um sich nach rechts zu orientieren."

Brinkmanns Vorschlag gehörte zu rund 20 Ideen aus dem Bereich Bonn/Rhein-Sieg, die bei der IHK-Aktion eingingen. Ein weiterer kam von Wilfried Hillbrink. Er ist viel auf der A565 unterwegs und steht dort oft im Stau. Nachmittags mache es gar keinen Sinn, von Meckenheim aus auf die Autobahn Richtung Beuel zu fahren, meint er.

Das Problem liege zwischen den Auffahrten Hardtberg und Nordbrücke: "Der Verkehr auf der linken Spur kommt in den Hauptstoßzeiten fast vollständig zum Erliegen, weil auffahrende Autos direkt auf die Überholspur wechseln." Hillbrink ist überzeugt, dass eine einseitig durchgezogene Linie helfen kann: Autos auf der rechten Spur könnten dann nicht auf die linke wechseln, umgekehrt wäre das aber möglich für Autofahrer, die abfahren wollen.

"Das müsste man vorher mit Tafeln ankündigen", meint der Niederkasseler. Diese und andere Vorbereitungen müssten erst geprüft werden, bevor Finanzmittel vom Bund fließen, hieß es beim Verkehrsministerium.

Für detailliertere Aussagen sei es noch zu früh. Für IHK-Verkehrsreferent Fabian Göttlich ist dieser Vorschlag auf jeden Fall geeignet, um den überregionalen Transitverkehr auf der linken Spur flüssiger zu machen - was die ganze Verkehrssituation entschärfen würde.

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