Bonner Polizei löst unangemeldete Greenpeace-Aktion auf

Aktivisten sperren sich in Käfige beim Maritim-Hotel ein und schlagen "Klima-Alarm"

Bonner Polizei löst unangemeldete Greenpeace-Aktion auf
Foto: Volker Lannert

Bonn. Die Sirenen waren schon von weitem zu hören. Und aus der Nähe wäre der Lärm ohne die Ohropax, die vor Ort verteilt wurden, nicht zu ertragen gewesen. Während an Fronleichnam die Teilnehmer der Klimaschutzkonferenz im Maritim tagten, wollten Greenpeace-Aktivisten, eingeschlossen in Käfige, die auf Fahrzeugen vor und hinter dem Hotel standen, mit Katastrophenschutz-Sirenen "Klima-Alarm" schlagen.

Der Grund: Die EU und die USA wollen keine Führungsrolle einnehmen, halten sich zurück mit Zusagen zur CO2-Reduktion und zur Finanzierung des Klimaschutzes, kritisiert Greenpeace. "Wenn wir mit der Aktion jemanden belästigen, tut uns das leid. Wir wollen nicht nerven, wir wollen aufrütteln", sagte Corinna Hölzel von Greenpeace.

Einige Anwohner fühlten sich von der unangemeldeten Demo aber wohl doch gestört. Deswegen gingen ab kurz nach 11 Uhr zahlreiche Beschwerdeanrufe bei der Polizei ein. Trotz dreifacher Aufforderung brach Greenpeace die Aktion nicht ab, so die Polizei, die deswegen mit Hilfe der Feuerwehr die Demo beendete. Um 13.50 Uhr wurden die Käfige aufgeflext, der Sirenenalarm beendet.

Die 14 Aktivisten wurden ins Gewahrsam genommen, um ihre Personalien festzustellen. Auf sie kommen Anzeigen wegen Ruhestörung und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz zu. Ein Anwohner erstattete außerdem Anzeige wegen Körperverletzung, weil das Sirenengeheul so laut gewesen war.

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