Übergangsmanagement-Projekt Besondere Anstrengungen gewürdigt: "Die Lehrer sind stets für uns da"

BONN · Bonn und die Region haben erstmals acht Haupt- und Förderschulen mit dem Berufswahlsiegel ausgezeichnet.

 Ehrung: Frithjof Kühn (von links) Marian G.W. Mainka (Johannes-Gutenberg- Schule), Mario,Tarek, Wolfgang Grießl, André, Jürgen Nimptsch, Simone und Arndt Hilse (Karl-Simrock-Schule).

Ehrung: Frithjof Kühn (von links) Marian G.W. Mainka (Johannes-Gutenberg- Schule), Mario,Tarek, Wolfgang Grießl, André, Jürgen Nimptsch, Simone und Arndt Hilse (Karl-Simrock-Schule).

Foto: Max Malsch

"Was willst du einmal werden?" Diese Frage hören Jugendliche oft, je näher der Schulabschluss heranrückt. "Weiß ich nicht", lautet in der Regel die Standardantwort. Vielfach fällt die Entscheidung erst spät, es geht wertvolle Zeit verloren und so manch' einer der Schulabgänger rutscht in einen Ausbildungsgang, der ihm eigentlich gar nicht liegt.

In Bonn und der Region haben sich Verantwortungsträger aus Kommunen und Institutionen der Wirtschaft bereits vor einigen Jahren zusammengeschlossen und in einer regionalen Kooperationsvereinbarung ein sogenanntes Übergangsmanagement-Projekt beschlossen. Damit soll jungen Leuten der Übergang von der Schule in den Job erleichtert werden.

Am Montagabend konnte man sich im Alten Rathaus von der erfolgreichen Arbeit dieses Projekts überzeugen. Dort zeichnete eine Jury des regionalen Bündnisses erstmals acht Haupt- und Förderschulen aus Bonn und der Region mit dem "Berufswahlsiegel Bonn/Rhein-Sieg" aus. Damit werden Schulen für ihre besonderen Anstrengungen gewürdigt, ihre Schützlinge auf ihren individuellen Start in die Ausbildung oder auf das Studium intensiv vorzubereiten.

Welche Anstrengungen das sind, machten die Jurymitglieder an einigen Beispielen deutlich: "Unsere Lehrer sind stets für uns da. Wir können sie auch abends anrufen", haben sie von Schüler an der einen Schule gehört. An einer anderen Schule erlebten sie, wie Kinder bereits ab dem fünften Schuljahr konsequent auf das Berufsleben vorbereitet werden: etwa in einer schuleigenen Fahrradwerkstatt oder im eigenen Friseursalon.

"Das Berufswahlsiegel ist ein wichtiger Baustein im Übergangsmanagement Schule und Beruf. Ich freue mich deshalb, dass wir gemeinsam in der Region Bonn/Rhein-Sieg nun auch diesen Wettbewerb organisiert und ausgelobt haben und heute zum ersten Mal acht hochverdiente Güte-Siegel überreichen können", sagte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch beim Empfang im Gobelin-Saal vor Vertretern unter anderem der Handwerkskammer zu Köln, der Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg, der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg sowie der Agentur für Arbeit an.

Was für Berufskollegs immer schon das "Brot-und-Butter-Geschäft" sei, habe jetzt auch Eingang in die weiterführenden Schulen gefunden, freute sich auch Rhein-Sieg-Landrat Frithjof Kühn mit den Preisträgern. IHK-Präsident Wolfgang Grießl versprach, dass jeder ausbildungsfähige und -willige Jugendliche einen Ausbildungsplatz in der Region Bonn erhalten werde. Die Kunst sei, die Wünsche mit dem Angebot überein zu bekommen. Nach Prognosen der IHK böte sich indes dem Nachwuchs eine rosige Zukunft: "2020 bis 2025 werden 19.000 Fachkräfte fehlen. Da müssen die Betriebe handeln", sagte Grießl.

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