Bürgerinitiative "Pro Metropol" widerspricht Argumenten der Eigentümer

"Der schönste Frisörsalon Deutschlands"

Bürgerinitiative "Pro Metropol" widerspricht Argumenten der Eigentümer
Foto: Frommann

Bonn. (kf) Schon die Kinos im Metropol waren ein Zuschussgeschäft, ein Kulturbetrieb ist auf Dauer unwirtschaftlich, und der Denkmalschutz betrifft nur die Bausubstanz, nicht aber die Nutzung.

Mit diesen Argumenten haben sich die Eigentümer des Metropols kürzlich per Großanzeige an die Bonner Bürger gewandt und appelliert, sich einer attraktiven Buchhandlung im Metropol nicht zu verschließen.

Die Bürgerinitiative "Pro Metropol" hat darauf mit einer vierseitigen Presseerklärung reagiert und die Argumente zurückgewiesen. So hätten alle vier Kinosäle zusammen eine "beachtliche Auslastung" gehabt.

Metropol A und B seien regelmäßig ausverkauft gewesen, einzig Großes Haus und Kuppelsaal hätten eine niedrige Auslastung gehabt. Dass die Kinos schlossen, habe nicht an mangelnder Beliebtheit bzw. Wirtschaftlichkeit gelegen, sondern an überzogenen Gewinnerwartungen der neuen Eigentümer. Dass eine kulturelle Nutzung unmöglich sei, hätten diese bisher nicht nachweisen können.

Den Einwand, es gebe keine Angebote von anderen Nachfolge-Investoren, kontert die Initiative: Natürlich nicht, da Anfragen im Vorfeld stets mit "Wir verkaufen nicht!" beantwortet wurden. Und was die Zerstörung angeht: Es seien doch die Eigentümer gewesen, die den Abrissantrag gestellt und die Denkmaleigenschaften in Frage gestellt hätten, erinnert die Bürgerinitiative.

Bei den derzeitigen Plänen, so zeige es auch die von den Eigentümern veröffentlichte Fotoanimation, bleibe vom denkmalgeschützten "Kinopalast" nicht mehr viel übrig. "Stattdessen findet man eine sehr schöne Buchhandlung. Genauso könnte dort der schönste Frisörsalon Deutschlands entstehen." Rechtlich bestehe da kein Unterschied, Einzelhandel sei Einzelhandel.

Die Initiative weist auch die Sichtweise zurück, die Pläne seien mit der Stadt abgestimmt. Dann müsse man auch erwähnen, dass eben jene Stadtverwaltung ihre Zustimmung zu den Plänen inzwischen zurückgezogen hat und sie nicht mehr für genehmigungsfähig hält ( der GA berichtete).

Die komplette Erklärung unter www.rettet-das-metropol.de.

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