Aus für Pfarrer Müller bei der WDR-Andacht

Kirche: 70-Jähriger ist zu alt für Radiobeiträge

Bonn. Noch haben sich die Wogen nicht geglättet im Streit um den ehemaligen Bonner Superintendenten Burkhard Müller, der mit seinen Beiträgen in der WDR-Morgenandacht über den Sinn des Kreuzestodes Jesu Christi für Wirbel gesorgt hatte ( der GA berichtete mehrfach).

Nun hat Pfarrer Gerd Höft vom Evangelischen Rundfunkreferat, das der Landeskirche unterstellt ist, Müller, 70, in einem Brief mitgeteilt, dass er "aus Altersgründen" nicht länger Beiträge für die Morgenandacht sprechen soll. Er sei fünf Jahre über der dafür vorgesehenen Altersgrenze.

Für Burkhard Müller hat das ein "Geschmäckle", wie er selbst sagt, denn er vermutet, dass die plötzliche Trennung vom WDR mit seinen brisanten Beiträgen zu tun hat. Höft war auf GA-Anfrage bislang nicht zu erreichen. Der WDR wollte sich zu der Absetzung Müllers nicht äußern. Über den Einsatz der Pfarrer bei den Morgenandachten werde im Evangelischen Rundfunkreferat autonom entschieden, sagte die Pressestelle des Senders.

Müller hatte in seinen Radio-Beiträgen die These aufgestellt, dass Jesus Christus am Kreuz keinen Sühnetod gestorben sei, und damit vor allem in konservativ-evangelikalen Kreisen einen Proteststurm ausgelöst. Einem Millionenpublikum bekannt wurde Müller als Sprecher des "Wort zum Sonntag" in der ARD.

Damit hörte der pensionierte Pfarrer aus Endenich vor zwei Jahren auf. Im Ruhestand ist er nach eigenen Angaben deswegen noch lange nicht: Er feiert weiterhin Gottesdienste und leitet unter anderem einen Chor.

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