Auf der Rochusstraße wird Salsa getanzt

Scheinwerfer rücken die 2 - Hardtberg-Kulturnacht ins rechte Licht - Musik, Theater, Film und jede Menge Kunst

Duisdorf. Scheinwerferlicht am Sternenhimmel über Duisdorf verkündete es weithin: Dort war am Samstagabend etwas Besonderes los. Die hellen Strahlen überspannten die 2. Hardtberg-Kulturnacht, die die Rochusstraße zwischen dem Theater im Keller (tik) und dem Hardtberger Kulturzentrum, dem zweiten Ursprung des Lichtes, wieder in eine abwechslungsreiche Veranstaltungsmeile verwandelte.

Die meisten Kunstgeschmäcker wurden an den 22 Stationen bedient, von Malerei und Bildhauerei über Lesungen und Musik bis zu Szenecollagen im tik.

Zur Eröffnung im Rathaus hatte Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand den rumänische Generalkonsul Vlad Vasiliu eingeladen. Denn die Ausstellung wurde von Alexandra Medilanski eröffnet, und die Künstlerin gehört zu einer Gruppe von Menschen, "die in Zeiten des Kommunismus aus Rumänien ausgewandert sind und in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben", sagte Vasiliu.

Die 29-Jährige ist zwar in Düsseldorf geboren, hat aber rumänische Wurzeln, womit der internationalen Ausstellungsreihe im Rathaus ein weiteres Land hinzugefügt wurde. Die Bilder, die flüchtige Momentaufnahmen zeigen, sind bis Ende September zu sehen.

Im Rathaus spielten auch Schüler der Musikschule im Duett an Klavier, Klarinette und Saxofon. Wer es orchestraler mochte, ging in die Rochuskirche. Dort führte der Musikverein Bonn-Duisdorf Werke von Beethoven, Mozart, Elgar und anderen auf.

"Es ist schön, dass die Duisdorfer Geschäftsleute ihre Räume für diese Veranstaltung öffnen", sagte Friedhelm Schick auf seinem Rundgang. "Das Angebot ist dadurch sehr abwechslungsreich." Da konnte man Ausstellungen von Sophia Schmoll, Carl Körner und anderen besuchen, Lesungen bei Bouvier und im Café Schell's Eck lauschen oder die Klavierkünste des CDU-Bundestagsabgeordneten Stephan Eisel genießen.

Um Licht, Schatten und Gestein ging es im Kulturzentrum: Drei Bildhauer der Alanus Hochschule zeigten ihre Werke. Johannes Baum hatte eine Granitsäule bearbeitet, wobei ihm die "Balance zwischen natürlichem Stein und bearbeiteten Elementen" besonders wichtig war.

Buntes Treiben herrschte auch auf der Straße: Vor dem Atelier Dittmann brachten Elisabeth und Karl Friedrich Schleier ihren Zuhörern unterhaltsame "Bonner Geschichten zur Kaiserzeit" nahe, Bröckemännche und Schmitze Billa inklusive. Später trat Schleier auch in seiner Paraderolle als "Nachtwächter" auf.

Auf dem Schickshof machten 20 Vespas bella figura: Paolo Granatella, Wirt des Café Mokambo, hatte zum Vespa-Treff eingeladen - eine kleine Motorroller-Tour durch den Ort inklusive. "Nächstes Jahr will ich es schaffen, dass der ganze Platz vollsteht", sagte Granatella. Auf seiner Open-Air-Leinwand auf dem Schickshof zeigte er dieses Mal Fellinis "La dolce vita".

Bei Zapp Optic ließen sich Passanten animieren, auf der Straße Salsa zu tanzen. In Dagmar Kloses Tanzschule hatten Kinder die Möglichkeit, eine Choreografie zu einem Song aus dem "High School Musical" einzustudieren. Sechs Kinder machten mit, darunter war Hendrik (11) nicht nur der einzige Junge, sondern auch der Einzige, der den Film zuvor nicht gesehen hatte.

Nicht alles hatte im Vorfeld geklappt, so Christoph Pinsdorf vom Vorstand der Hardtberg-Kultur. "Die Programmheftchen sind spät aus der Druckerei gekommen." Insgesamt war er jedoch zufrieden. "Für 2010 wollen wir noch mehr Gewerbetreibende finden."

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