Andernach-Werk an der Röhfeldstraße wird teilweise abgerissen

Seit die kanadische IKO-Group Ende 2008 das Werk Andernach im Beueler Industriegebiet geschlossen hat, ist das rund sechs Hektar große Gelände, auf dem einst Isolier- und Dämmstoffe produziert wurden, nahezu ungenutzt. Lediglich einige Hallen werden von anderen Betrieben als Lager betrieben. Jetzt hat der Teilabriss begonnen.

Andernach-Werk an der Röhfeldstraße wird teilweise abgerissen
Foto: Cem Akalin

Beuel. Seit die kanadische IKO-Group Ende 2008 das Werk Andernach im Beueler Industriegebiet geschlossen hat, ist das rund sechs Hektar große Gelände, auf dem einst Isolier- und Dämmstoffe produziert wurden, nahezu ungenutzt. Lediglich einige Hallen werden von anderen Betrieben als Lager betrieben. Jetzt hat der Teilabriss begonnen.

Auf dem Betriebsteil zur Röhfeldstraße ist eine Fachfirma dabei, die Gebäude niederzureißen und das Areal freizuräumen. Das Grundstück soll bis Ende Mai komplett frei sein, so ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. "Es wird zunächst als Parkplatz genutzt", so der Sprecher. Laut Baulast müsse man für das Gesamtareal eh eine ganze Reihe von Stellplätzen nachweisen.

Wie es mit dem restlichen Firmengelände weitergeht, konnte er nicht sagen: "Es ist noch nichts entschieden, aber wir sind an mehreren Projekten dran. Außerdem wird das Gelände über einen Makler vermarktet." Er bestätigte jedoch, dass die Ansiedlung einer Tankstelle mit Waschstraße an der Maarstraße nach wie vor im Gespräch sei.

Der Konzern möchte sowohl die Produktionsanlagen als auch den Verwaltungstrakt abreißen, um das große Gelände besser ordnen und vermarkten zu können. Die Pläne des früheren Eigentümers, in dem Verwaltungsgebäude ein Hightech-Büro für junge Existenzgründer einzurichten, war abgelehnt worden.

Der kanadische Mutterkonzern IKO hatte das gut 100 Jahre bestehende Traditionsunternehmen A.W. Andernach 2003 aus der Insolvenz übernommen. Damals wurden 67 von ehemals 157 Arbeitsplätzen abgebaut. Die IKO-Gruppe, nach eigenen Angaben weltweit führend bei der Herstellung von Bitumendachschindeln, hat ihren Europa-Hauptsitz in Antwerpen.

Die Geschichte des Werks reicht bis ins Jahr 1888 zurück. Damals übernahm August Wilhelm Andernach an der Maarstraße eine Teerkocherei und gründete daraus die "Mittelrheinische Theerproducten- und Dachpappen-Fabriek A.W. Andernach". Das Unternehmen machte sich mit seinen "Bonner Schindeln" einen Namen in der Branche.

Zu seinen besten Zeiten, in den 1980er Jahren, beschäftigte das Unternehmen in Beuel mehr als 300 Mitarbeiter. Doch seit 2004 war die Produktion nicht mehr ausgelastet, es wurden erhebliche Verluste verbucht. Am 31. Dezember 2008 wurden die Werkstore endgültig geschlossen.

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