Aktivisten fordern mehr Geld für zivilen Friedensdienst

Protestaktion in 20 bundesdeutschen Städten. Auch in Bonn heißt es "20 Millionen mehr vom Militär"

Bonn. In 20 Städten haben sich am Montag bundesweit Friedensaktivisten an der Kampagne "20 Millionen mehr vom Militär" beteiligt. In Bonn beteiligte sich eine kleine Gruppe auf der Kennedybrücke an der Aktion, die das in Bonn ansässige Forum Ziviler Friedensdienst organisiert hatte.

Um 13 Uhr hatten die Aktivisten sich für eine halbe Stunde auf der Brücke postiert, mit gelbem Schildern in der Hand, die an Ortseingangsschilder erinnerten. Die von den Demonstranten geforderte Richtung war klar: "Hin zu mehr zivilem Friedensdienst, weg von militärischen Einsätzen."

Heinz Wagner, Geschäftsführer vom Forum Ziviler Friedensdienst sagte: "1,12 Billionen Euro betrugen nach Angaben des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI die globalen Militärausgaben 2010. Angesichts dieser unvorstellbaren Summe erscheint es unverständlich, dass so wenig in den Frieden investiert wird."

Ziviler Friedensdienst Das in Bonn in der Wesselstraße 12 ansässige Forum Ziviler Friedensdienst ( www.forumzfd.de) führt Projekte in Nahost, auf dem Balkan und auf den Philippinen durch. Dazu gehören die Aufklärung über die Entstehung gewaltsamer Konflikte, der Aufbau von Dialog zwischen Konfliktparteien, die Förderung der Zivilgesellschaft und die Reintegration von Flüchtlingen und ehemaligen Kämpfern. Das Forum ist überparteilich und überkonfessionell.Deutschland gebe für die Bundeswehr entgegen der Sparziele erneut mehr Geld für die Verteidigung aus. Wagner: "Für das Militär gibt Deutschland mehr als 30 Mal mehr aus als für zivile Konfliktbearbeitung. Bei den Friedensprogrammen wurde sogar gekürzt. Wir fordern aber 20 Millionen Euro mehr für den zivilen Friedensdienst." Das seien für die Bundeswehr gerade einmal die Kosten des deutschen Afghanistaneinsatzes in nur einer Woche.

Deshalb überreichte eine Kampagnen-Gruppe gestern in Berlin Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière im Rahmen der Aktion einen Offenen Brief mit dem Appell, "für den Zeitraum von drei Jahren je 20 Millionen Euro aus dem Bundeswehretat für den Ausbau des Zivilen Friedensdienstes zur Verfügung zu stellen".

Im zivilen Friedensdienst arbeiten ausgebildete Fachleute für Friedensarbeit weltweit mir gewaltfreien Mitteln in Konfliktregionen. Sie unterstützen lokale Organisationen in ihrem Einsatz für den Frieden.

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