Abgeordnete kritisieren Umweltzone

BONN · CDU: "Unnötige Bürde für Handwerker". Die Kritiker der Bonner Umweltzone bekommen Verstärkung.

Die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Ilka von Boeselager und Andrea Milz aus dem Rhein-Sieg-Kreis kritisieren die Pläne, dass demnächst in Bonn auch Autos mit roter Plakette ausgesperrt werden sollen. Das sei ein "unverhältnismäßiges Vorpreschen", das besonders Handwerkern und Kleinunternehmern eine unnötige finanzielle Bürde abverlange. Derzeit trage jeder fünfte Werkstattwagen aus dem Bonner Umland eine rote Plakette.

Ihr Argument: Erst Autos mit Motoren der Euro-6-Abgasstufe senken die Stickstoffdioxid-Belastung, diese wird es aber nicht vor dem Jahr 2014 geben. Daher könne von den Unternehmen nicht erwartet werden, schon jetzt in neue Fahrzeuge zu investieren, die oft teure Innenausstattungen haben und auf eine Laufzeit von 10 bis 15 Jahren finanziert werden.

In eine ähnliche Kerbe schlägt der Automobilclub ADAC und berichtet, dass die Bundesrepublik sich wegen Überschreitungen von Feinstaubgrenzwerten auf einen Rechtsstreit mit der EU einstellen müsse. Dabei würden vielen Städten Strafzahlungen drohen, wobei 100 000 Euro für jeden Tag, an dem die Feinstaubgrenzwerte überschritten werden, im Gespräch seien. Ulrich Klaus Becker, ADAC-Vizepräsident für Verkehr: "In fast 60 deutschen Städten wurden in den vergangenen Jahren Umweltzonen errichtet. Diese haben den Kommunen lediglich einen monströsen Verwaltungsaufwand beschert und vielen Autofahrern existenzielle Nachteile gebracht. Ansonsten haben sie praktisch nichts bewirkt." Der ADAC hatte lange vor der Einführung der ersten Umweltzonen davor gewarnt, dass diese weitgehend wirkungslos bleiben würden.

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