Staus rund um die Nordbrücke Ab Samstag ist die dritte Spur der A565 wieder frei

Bonn/Region · Der Landesbetrieb Straßen NRW lässt Schächte unter der Autobahn 565 erneuern. Die daraus entstehenden Staus sorgen für erhebliche Verkehrsprobleme.

Ein Engpass auf der Bonner Nordbrücke reicht schon aus, um für reichlich Staus in Bonn und der Region zu sorgen. Kommen dann noch Regen und der zunehmende Verkehr am ersten Montag nach den Herbstferien hinzu, kollabiert das ohnehin schon überlastetet Verkehrsnetz. Egal ob auf der Autobahn 560 aus Richtung Hennef, der A 59 aus Richtung Troisdorf sowie aus Richtung Beuel, auf der B 56 zwischen Siegburg und Bonn, der Landstraßen 16 zwischen Menden und Geislar, an der Mondorfer Fähre oder auf Zubringern wie der L 269 und der B 42: Autofahrer mussten am Montag viel Geduld aufbringen. Selbst bis in den Abend entspannte sich die Lage nicht. Wer vom Autobahndreieck Bonn-Nordost auf die Nordbrücke wollte, musste sich von vier auf zwei Spuren einfädeln – mit entsprechenden Wartezeiten.

Nach Auskunft des Landesbetriebs Straßen NRW müssen elf Schächte in der Brücke erneuert werden. Durch diese Schächte verlaufen nicht nur Abflusskanäle, sie ermöglichen den Straßenbauern auch, in das Brückengebäude zu steigen. Einer dieser Schächte liegt laut Norbert Cleve, Sprecher der Autobahnniederlassung Krefeld von Straßen NRW, in Fahrtrichtung Koblenz mitten unter der Abfahrt nach Auerberg und Graurheindorf. Die Abfahrt ist zurzeit verkürzt, bleibt aber während der gesamten Bauzeit geöffnet.

Dass der Verkehr zuerst auf zwei Fahrspuren zusammengefasst und dann verschwenkt wird, ist aus Sicherheitsgründen erforderlich. „Wir können an dieser Stelle nicht einfach nur Pylonen aufstellen“, sagte Cleve. Als Bauzeit für die Schachterneuerung sind die kommenden zwei Wochen bis zum 5. November angesetzt. Die Abbiegespur nach Auerberg auf der A 565 in Fahrtrichtung Koblenz soll schon vorher wieder zur Verfügung stehen. „Die Arbeiten hier werden vorrangig durchgeführt. Wir werden Freitag fertig“, kündigte der Sprecher an. Danach könne die Brücke bis zum Ende der Arbeiten wieder über drei, wenn auch verengte Fahrstreifen passiert werden

Es sei nicht möglich gewesen, die Arbeiten insgesamt zu verschieben, da die Schächte dringend für weitere Brückenprüfungen benötigt würden. Wie berichtet, wird zurzeit ein Sanierungskonzept für die Nordbrücke erarbeitet. Ein weiterer Grund für den Baubeginn direkt nach den Herbstferien ist laut Straßen NRW, dass mit temperaturempfindlichen Harzen gearbeitet wird.

Die vergleichsweise kleine Baustelle hatte am Montag weitreichende Auswirkungen bis auf die Nebenstrecken. Viele Pendler versuchten, auf „Schleichwegen“ ans Ziel zu kommen. Mit Blick auf die bevorstehenden großen Brückensanierungen sagte Cleve: „In Bonn muss gut koordiniert werden.“

An einem Sanierungskonzept für die Nordbrücke aus dem Jahr 1967 wird derzeit noch gearbeitet. Baubeginn ist nicht vor 2018, ein genauer Termin steht nicht fest. Seit Anfang Oktober dürfen bereits keine genehmigungspflichtigen Schwertransporter mehr über die Brücke fahren (der GA berichtete).

Im Anschluss an die Instandsetzung der Nordbrücke ist die Südbrücke (A 562) dran. Sie soll ebenfalls instand gesetzt und verstärkt werden. Hier ist laut Straßen NRW Baubeginn nicht vor 2022.

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