30 Millionen Euro für die "Nullebene"

Die Sanierung der Kreuzbauten wird wohl ins zehnte Jahr gehen. Die Renovierung gehört zu den größten und aufwendigsten Baumaßnahmen des Bundes in Bonn.

30 Millionen Euro für die "Nullebene"
Foto: Rüdiger Franz

Bad Godesberg. Sieben Jahre dauert ihre Sanierung bereits, und so wie es aussieht, werden die Arbeiten auch noch ihr zehntes Jahr erleben. Die Renovierung der Kreuzbauten gehört zu den größten und aufwendigsten Baumaßnahmen des Bundes in Bonn.

Und zu den teuersten: 112 Millionen Euro hatte sich der Bund die bisherigen Arbeiten an den Gebäuden bereits kosten lassen. Nun kommen noch einmal rund 30 Millionen hinzu. Grund sind Undichtigkeiten an der so genannten Nullebene.

Weil durchsickerndes Regenwasser langfristig die Fundamente anzugreifen droht, sind die roten Klinkersteine und die Grünflächen auf dem großzügigen Platz vollständig abgeräumt worden. Zurzeit ähneln die Flächen rund um die beiden markanten Gebäude einer Sandgrube. Demnächst wird die Oberfläche nach aktuellen technischen Anforderungen neu aufgebaut, wie das zuständige Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) mitteilt.

Die Kreuzbauten - ihr Grundriss gab ihnen diesen Namen - sind knapp 40 Jahre alt, stehen unter Denkmalschutz und gehören zu den prägenden Gebäuden an der B 9. Insgesamt 1 275 Mitarbeiter von vier Bundesbehörden finden in dem Gebäudekomplex (inklusive der sieben Nebengebäude) Platz: das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit seinen 750 Mitarbeitern; das Eisenbahnbundesamt, dessen 350 Mitarbeiter bis 2009 ihr Domizil an der Vorgebirgsstraße gemietet hatten; seit dem vergangenen Jahr sind zudem das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung mit seinen 90 Mitarbeitern sowie 60 Mitarbeiter des Streitkräfteamtes der Bundeswehr hinzugekommen.

Nicht zu vergessen die 25 Mitarbeiter des Technischen Gebäudemanagements des Ministeriums.

Während die Sanierung der "Nullebene" nach Angaben des BBR also noch bis Ende 2014 dauern soll, ist die Sanierung der Gebäude inzwischen vollständig abgeschlossen. "Die Häuser mussten den heutigen bautechnischen, energetischen und brandschutztechnischen Anforderungen angepasst werden", sagt eine BBR-Sprecherin. Anstelle der früheren Vollklimatisierung setzt man jetzt wieder auf konventionelle Heizung und Fensterlüftung.

Damit werde nicht zuletzt ein Beitrag zur CO2-Reduzierung und Energieeinsparung erreicht. Auch wurden die Fassaden der 14- und elfgeschossigen Bauten erneuert: aus der ehemals rotbraunen Außenfarbe wurde ein helles Sandweiß.

Die beiden Kreuzbauten wurden zwischen 1969 und 1975 errichtet und sollten ursprünglich zu siebt sein. Architekt Joachim Schürmann verfolgte bis Anfang der 70er Jahre den Plan, in sieben kreuzförmigen Hochhäusern alle Bundesministerien unterzubringen. Allerdings musste Schürmann sein Vorhaben nach massiver Kritik aus der Bevölkerung zu den Akten legen.

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