Schuldner-Atlas von Creditreform 24.000 Bonner sind überschuldet

BONN/KÖLN · Die Zahl der Überschuldeten in der Metropolregion Bonn-Köln ist leicht rückläufig. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform für die Region. Die Zahl der Menschen, deren Gesamtausgaben höher sind als die Einnahmen, beläuft sich in Bonn, Köln, im Rhein-Sieg-Kreis und im Kreis Ahrweiler auf insgesamt gut 171.000 volljährige Erwachsene.

In Bonn sind fast 24.000 Privatpersonen überschuldet. Trotz der guten Wirtschaftslage ging die Zahl im Jahresvergleich nur um 100 zurück. Im Rhein-Sieg-Kreis sind 39.300 Menschen (Vorjahr: 39.380) überschuldet und im Kreis Ahrweiler 7890 (7880).

Auch weil der Zensus zuletzt ergeben hatte, dass weniger Menschen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis leben als angenommen, stieg die Verschuldungsquote in Bonn um deutliche 0,50 Prozentpunkte auf 9,38 Prozent und im Rhein-Sieg-Kreis um 0,27 Punkte auf 8,96 Prozent.

Die Werte liegen aber deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 11,32 Prozent und auch unter dem Bundesschnitt von 9,81 Prozent. Die vergleichsweise guten Werte erklärt Jörg Rossen von der Creditreform Bonn Domschke & Rossen mit hoher Arbeitskräftenachfrage, die auch für einen Zuzug sorge. Bonn sei ein starker Standort wegen seiner Behörden und zwei Dax-Konzernen. Davon profitiere auch der angrenzende Kreis Ahrweiler, der mit einer Quote von 8,72 Prozent den geringsten Verschuldungsgrad in der Region aufweist.

Trotz guter Konjunktur ist die Verschuldung laut Creditreform nur leicht gesunken. Deshalb befürchtet die Auskunftei, dass die weiterhin hohe Kaufbereitschaft und der Trend zur Konsumverschuldung zu einem Anstieg der Überschuldungsfälle führen könne. Hauptursache für das wirtschaftliche Aus von Verbrauchern ist laut Creditreform immer noch Arbeitslosigkeit, gefolgt von Trennung, Scheidung oder Tod des Partners. Auch Erkrankung, ein Konsum, der nicht zum Einkommen passt, oder eine gescheiterte Selbstständigkeit sind wichtige Ursachen.

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