So hat die Anfang Mai in Folge extrem hoher Ablehnungszahlen für Gesamtschulbewerber gegründete Initiative (der General-Anzeiger berichtete mehrfach) auch in Roisdorf und Duisdorf, in Meckenheim, Merl, Altendorf und Flerzheim ihre Fühler ausgestreckt. Schließlich geht es um die alles entscheidende Frage, ob die Gruppe am Dienstag genügend Eltern für ihre Idee begeistern kann, zum Schuljahr 2008/2009 an der Hauptschule Oedekoven eine Gesamtschule einzurichten. "Ich muss sehen, wie viele Leute ich hinter mir formiere", spielt Salchow auf die Zahl von 112 Anmeldungen an, die das nordrhein-westfälische Schulgesetz vorgibt. Demnach muss eine Schule bei der Errichtung "für mindestens fünf Jahre gesichert sein", eine Klassenstärke von 24 Schülern aufweisen und im Fall der Gesamtschule bis Klasse 10 "mindestens vier Parallelklassen pro Jahrgang haben".

Das bestätigte auch Oliver Königsfeld, Sprecher der Bezirksregierung Köln, auf Anfrage. An den Referenten des Info-Abends soll das Unternehmen, so Salchow, jedenfalls nicht scheitern. Außer dem stellvertretenden Schulleiter der Gesamtschule Hennef, Jochen Herchenbach, bittet die Pädagogin aus Impekoven auch die SPD-Landtagsabgeordnete Renate Hendricks, Kreistagsmitglied Dietmar Tendler (SPD) und die Vorsitzende des Alfterer Schulausschusses, Maria-Luise Streng (UWG), aufs Podium. Besonders wichtig ist es ihr, mit Herchenbach "jemanden aus der Praxis zu haben, der die Schulform auch vorstellen kann". Eine Form, die "jede Menge Vorteile" bietet, wie Salchow meint. "Man muss zum Beispiel nicht in der 6. Klasse mit einer 2. Fremdsprache beginnen, sondern kann das bei Bedarf auch ins 8. Schuljahr oder, falls notwendig, ins 11. Schuljahr verschieben."

Positiv bewertet sie auch die Differenzierungskurse in den Hauptfächern ab Klasse 7, die es ermöglichen, Stärken und Schwächen individuell zu berücksichtigen. "Ein Kind mit Lese-Rechtschreib-Schwäche kann bei entsprechenden Fähigkeiten in Mathematik und Naturwissenschaften auf Gymnasialniveau unterrichtet werden." Darüber hinaus gebe es genügend Fakten, die für die Umwandlung der Oedekovener Hauptschule sprechen. Seit 1981 habe sich die Schülerzahl, die momentan bei 266 liege, mehr als halbiert. Langfristig kämpfe die Hauptschule damit um ihre Zweizügigkeit und ihre Existenz. Was Salchow und Co. auf den Plan gerufen hat, ist aber die hohe Ablehnungsquote all jener Viertklässler aus dem Rhein-Sieg-Kreis, und speziell aus Alfter, die eigentlich nach der Grundschule zur Gesamtschule wechseln wollten. Wie berichtet, hatte es allein an der Europaschule in Bornheim für das fünfte Schuljahr 2007/2008 insgesamt 512 Anmeldungen, aber nur 180 Plätze gegeben.

Salchow: "Unser Ziel ist es, die Gemeinde Alfter davon zu überzeugen, dass es sich für alle Beteiligten lohnen würde, zum nächsten Schuljahr eine Gesamtschule hier vor Ort einzurichten." Dies soll nicht nur der Info-Abend untermauern, sondern auch ein entsprechender Bürgerantrag der Gruppe an den Hauptausschuss, der am 16. Oktober tagt.Der Abend "Gesamtschule Alfter - eine Schule für mein Kind?" am Dienstag, 18. September, beginnt um 20 Uhr in der Gaststätte "Zur Krone", Kronenstraße 17, in Alfter. Am selben Tag wird die Homepage der Initiative freigeschaltet: www.gesamtschule-alfter.de.