Ärger um Umbau der ehemaligen französischen Botschaft

Die Arbeiten auf dem Areal der ehemaligen französischen Botschaft ruhen. Die Baufirmen, die seit Anfang des Jahres mit der Entkernung der Betonruinen und der Rodung des Geländes beschäftigt waren, sind vor wenigen Tagen abgerückt.

Ärger um Umbau der ehemaligen französischen Botschaft
Foto: Bernd Linnarz

Rüngsdorf. Die Arbeiten auf dem Areal der ehemaligen französischen Botschaft ruhen. Die Baufirmen, die seit Anfang des Jahres mit der Entkernung der Betonruinen und der Rodung des Geländes beschäftigt waren, sind vor wenigen Tagen abgerückt. Damit ist auch der Zeitplan für den Neubau der neun Stadtvillen ("Rhein entrée) durcheinander geraten.

Christoph Irmisch, Projektleiter der Ratinger Interboden ist dementsprechend sauer. "Das ist furchtbar ärgerlich." Den Schwarzen Peter schiebt er der Bonner Stadtverwaltung zu. Sie verlangt vom Bauherrn, dass sämtliche Auflagen, die öffentliche Belange berühren, vor allen weiteren Schritten bis ins Detail erfüllt und dokumentiert werden.

Das kostet Zeit. "Wertvolle Zeit", sagt Irmisch, dem nicht nur die Handwerker, sondern auch die Banken auf der Pelle sitzen. Seiner Ansicht nach hätte man gemeinsam alle relevanten Punkte in einem Vertrag festlegen können, "den wir dann auch voll und ganz erfüllen würden. Das ist in anderen Städten Usus."

Bei den Detailfragen geht es unter anderem um Oberflächengestaltung der Freiflächen und Wegerechte für Nachbarn. Zusätzliche Zeit gehe dadurch verloren, dass sich nach Angaben der Verwaltung auch der Rat noch mit diesen Fragen beschäftigen muss, bevor die endgültige Baugenehmigung erteilt wird. Die grundsätzliche Zustimmung für das Projekt habe die Interboden von der Stadt bereits im vergangenen Jahr erhalten, nachdem die Zahl der Wohnungen auf 53 reduziert worden war.

Das hatte Irmisch in einer Bürgerversammlung des Bürger Bunds Bonn bereits bestätigt. Aufgrund dieses positiven Vorbescheids sei die Interboden immer davon ausgegangen, dass sie "Schrittchen für Schrittchen" weiterarbeiten könne, doch "jetzt hängen wir in der Amtsmühle fest". Man werde aber auf jeden Fall an dem Projekt festhalten.

Die erforderlichen Bebauungsplanänderungen waren im Dezember vom Stadtrat gebilligt worden. Der Plan war bis 10. Februar in der sogenannten Offenlage, bei der Bürger Kritik und Anregungen vorbringen konnten. Nach GA-Informationen ist das elfmal geschehen. Details zu den Einwänden sind noch nicht bekannt.

Bislang sind sämtliche Etagen der beiden Gebäudekomplexe völlig entkernt. Alle schadstoffbelasteten Elemente sind laut Irmisch bereits entsorgt worden. Der ursprüngliche Zeitplan hatte vorgesehen, dass die neuen Häuser auf dem Areal zwischen Marienkapelle und Rheinpromenade spätestens im Herbst nächsten Jahres fertiggestellt sein sollten.

Bei einer Bauzeit von 16 Monaten wird dies nach Ansicht von Irmisch jetzt kaum noch zu schaffen sein.

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