Fotos Das Schicksal der DDR-Stützen
SED: Die Macht der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bröckelte nach dem Mauerfall am 9. November 1989 rapide. Schon am 1. Dezember 1989 strich die Volkskammer ihren Führungsanspruch aus der Verfassung. Im Februar 1990 wurde aus der SED die Partei des Demokratischen Sozialismus PDS. Die Nachfolgepartei schaffte es in den Bundestag, in die ostdeutschen Landtage und in mehrere Landesregierungen. 2005 folgte die nächste Umbenennung in Linkspartei.PDS und 2007 die Fusion mit der westdeutschen WASG zur Partei Die Linke. Mit Bodo Ramelow stellt die Partei in Thüringen seit Dezember 2014 erstmals einen Ministerpräsidenten. Linksfraktionschef Gregor Gysi ist Oppositionsführer im Bundestag.
BLOCKPARTEIEN: Bis 1989 waren CDU, Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD), Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) und National-Demokratische Partei Deutschlands (NDPD) mit der SED im Demokratischen Block zusammengeschlossen. Im Zuge des Einigungsprozesses schlossen sie sich mit den Parteien der Bundesrepublik zusammen. Die Ost-CDU und die DBD traten der gesamtdeutschen CDU bei, LDPD und NDPD fusionierten mit der FDP. Im Bild: Ein Treffen der Vorsitzenden der Blockparteien 1973 in Ost-Berlin.
NATIONALE VOLKSARMEE (NVA): Die DDR-Streitkräfte gingen mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 in der Bundeswehr auf. Alle Generale und Admirale wurden allerdings entlassen, 60 Prozent der NVA-Offiziere gingen freiwillig. Am Ende wurden nur 10 800 ehemalige NVA-Angehörige Berufssoldaten oder länger dienende Zeitsoldaten der Bundeswehr. Das sind rund sechs Prozent der Stärke der NVA in den 80er Jahren.
STASI: Das DDR-Ministerium für Staatssicherheit sicherte mit rund 91 000 hauptamtlichen Mitarbeitern als "Schild und Schwert" der Partei die Herrschaft der SED. Nach dem Mauerfall stürmten am 15. Januar 1990 aufgebrachte Demonstranten den riesigen Komplex an der Normannenstraße in Ost-Berlin und stoppten die weitere Vernichtung von Stasi-Akten. Mit der Besetzung wurden auch die Weichen für die vollständige Auflösung des DDR-Geheimdienstes gestellt. Die geretteten Papiere bildeten die Grundlage für die Stasi-Unterlagen-Behörde, die derzeit von dem früheren DDR-Oppositionellen Roland Jahn geleitet wird. Erhalten blieben 111 Regal-Kilometer Akten. Auch rund 1,7 Millionen Fotos und mehr als 28 000 Tondokumente werden für die Aufarbeitung genutzt.
FREIE DEUTSCHE JUGEND (FDJ): Die sozialistische Jugendorganisation der DDR und "Kampfreserve" der SED ging mit der DDR unter. In den Wendemonaten wurde ihre Organisationsstruktur nahezu vollständig aufgelöst, angefangen mit der Entlassung der FDJ-Führung Ende November 1989. Die Zahl von rund 2,3 Millionen Mitgliedern in 1989 sank bis Anfang 1990 auf rund 20 000. Im Januar 1990 organisierte sich die FDJ als linker Verband um. Vom 3. Oktober 1990 an war er politisch bedeutungslos. Der Stamm von rund 7400 hauptamtlichen Mitarbeitern war bis Ende 1991 abgebaut.