Zu alt für die Narkose?
Tierärzte geben Tipps für unsere Leser. Diesmal: Frauke Gebauer aus Witterschlick erklärt, worauf zu achten ist, wenn ein älteres Tier eine Narkose braucht. Bei guter Vorbereitung ist das grundsätzlich kein Problem.
Ist mein Tier nicht zu alt für eine Narkose? Das fragen oft Besitzer älterer Tiere, wenn Behandlungen eine Narkose erfordern. Im Alter gibt es bei Hund und Katze diverse Veränderungen, wie zum Beispiel schlechte Zähne und auch gut- und bösartige Tumore, die eine Operation erforderlich machen.
Diese Behandlungen müssen unter Vollnarkose vorgenommen werden, um ein möglichst langes und vor allem schmerzfreies Leben des Tiersenioren zu ermöglichen. Doch viele Tierbesitzer fürchten Komplikationen.
Es gibt sicherlich ein geringes Risiko bei jeder Narkose. Dies lässt sich aber deutlich reduzieren, zum Beispiel durch eine Blutuntersuchung vor der Narkose, bei der die Funktionen von Nieren und Leber kontrolliert werden, sowie durch eine Herzuntersuchung.
Speziell bei älteren Tieren oder bestimmten Rassen, vor allem solchen wie Mops, französischer Bulldogge und Perserkatzen, die züchtungsbedingt unter Atemproblemen leiden, sollten Narkosen nur mittels Intubation/Gasnarkose und Venenkatheter durchgeführt werden, damit man im seltenen Fall eines Narkosezwischenfalls immer sofort reagieren kann. Wichtig ist auch eine Monitorüberwachung der Narkose (Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung des Blutes, Körpertemperatur, Blutdruck), um auch hier rechtzeitig eingreifen zu können.
So vorbereitet ist es durchaus möglich, auch sehr alte Tiere mit Vorerkrankungen in eine Narkose zu legen. Wichtig ist nur die individuelle Planung und Durchführung der Narkose.
Info: Jede Woche geben Tierärzte aus Bonn und der Region hier Rat zu Themen rund um das Tier. Diesmal die Tierarztpraxis Frauke Gebauer, Klausenweg 2, Witterschlick, www.tierarzt-alfter-witterschlick.de
