Tierschutz Siebengebirge bietet Meerschweinchengehege Platz in Schweinchenhausen

Tierschutz Siebengebirge bietet in Bad Hönningen-Girgenrath eine große Meerschweinchenpflegestelle, wo Nager ein artgerechtes Zuhause finden oder auch von dort vermittelt werden können.

 Das liebevoll hergerichtete Meerschweinchendorf in Girgenrath.

Das liebevoll hergerichtete Meerschweinchendorf in Girgenrath.

Foto: GA

„Wir haben noch Plätze im Meerschweinchen-Dorf frei“, erklärt der Tierschutz Siebengebirge. Genauer gesagt, sind es acht Plätze im Grünen – wahlweise im Bungalow, einem Bauernhaus, mit Terrasse und auf jeden Fall alle mit Blick ins Grüne.

Natascha Schwarz-Rinker aus Bad Hönningen-Girgenrath nimmt für den Tierschutz Siebengebirge Meerschweinchen in ihrem großen Gehege auf, die sie dann später auch wieder in gute Hände vermittelt. Das Angebot, hier sein Tier abzugeben, richtet sich an solche Besitzer, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr für seine artgerechte Versorgung Tieres sorgen können. „Oft liegt es daran, dass die Tiere einst für die Kinder angeschafft wurden, die aber nun aus dem Haus sind oder auch, dass ein Partnertier gestorben ist“, sagt Schwarz-Rinker.

Dann sollten die Meerschweinchen nicht ein trostloses Dasein allein in einem Käfig, fristen. „Sie brauchen unbedingt Artgenossen, mindestens zwei, am wohlsten fühlen sie sich aber noch mit mehreren“, sagt Schwarz-Rinker. Die 40-Jährige hat seit ihrer Kindheit ein Faible für diese Tiere. Derzeit hat sie acht, davon gehören ihr selbst sechs.

Den Meerschweinchen steht ein 15 Quadratmeter großer überdachter Stall zur Verfügung, wo sie gesichert vor Fuchs und Marder die Nächte verbringen können. Tagsüber springen und flitzen sie im rund 30 Quadratmeter großen Schweinchenhausen, das ihnen mit seinen vielen kleinen Häuschen und Rampen viele Klettermöglichkeiten bietet. „Meerschweinchen haben einen unglaublichen Lauf- und Kletterddrang und sind auch sehr flink.“

Im Winter ziehen die Tiere in ein großes Gehege im warmen Stall um. „Dort kommen auch die Abgabetiere unter, die aus der Wohnungshaltung stammen. Die werden dann ganz langsam auf die Außenhaltung vorbereitet.“ Die Gehege hat die gelernte Schreinerin alle selbst gebaut. Inzwischen arbeitet Schwarz-Rinker, die gebürtig aus dem Westerwald stammt, als Sozialpädagogin. Aufgrund ihrer jahrzehntelangen Erfahrung gilt sie quasi als Fachfrau für Meerschweinchen und hat inzwischen sogar einen Leitfaden über deren Haltung und Ernährung herausgeben.

Darin informiert sie auch über den Charakter der Tiere. „Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere und deshalb für Kinder nur bedingt geeignet. Leider ist es bei Meerschweinchen häufig so, dass die Tiere für die Kinder angeschafft werden und diese dann nach einiger Zeit das Interesse an ihnen verlieren“, sagt sie.

Denn Meerschweinchen mögen nicht auf den Arm genommen und gekrabbelt werden, sondern sind eher Tiere zum Beobachten. „Sicher lassen sich Kinder mit Unterstützung ihrer Eltern auch dafür begeistern.“ Neben den Artgenossen ist für die Haltung auch die Größe des Geheges sehr wichtig.

Pro Tierpaar sind zwei Quadratmeter nötig und für jedes weitere Tier ein weiterer Quadratmeter. Tipps gibt sie auch zur gesunden und abwechslungsreichen Ernährung und auch zur Beschäftigung. Und wie alt können Meerschweinchen werden? „Oft heißt es sechs bis acht Jahre, doch meistens werden die Tiere eher sechs Jahre alt.“

Wer ein oder mehrere Meerschweinchen abgeben möchte, kann sich bei Natascha Schwarz-Rinker, 02638/9493380 oder per Mail natascha.rinker@gmx.de melden.

Der Verein nimmt keine Aufnahmegebühr, aber eine Schutzgebühr für Tiere, die Schwarz-Rinker vermittelt: für Weibchen 20 Euro, für kastrierte Böckchen 35 Euro.

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