Abschied nehmen

Wenn das geliebte Haustier schwer krank oder verletzt ist, stellt sich die Frage nach einer möglichen Erlösung. Woran Tierhalter erkennen, wann das Leiden für das Tier unzumutbar ist, erklärt Tierärztin Dr. Jasmin Riemel aus Bonn.

 Eine Untersuchung beim Tierarzt kann helfen, die Frage nach dem Maß des Leidens zu erkennen.

Eine Untersuchung beim Tierarzt kann helfen, die Frage nach dem Maß des Leidens zu erkennen.

Foto: picture alliance / Patrick Pleul

Die Beziehung zu einem Haustier ist etwas ganz Besonderes. Das Tier ist oft Begleiter, Freund und Familienmitglied. Befindet sich das Tier nun in seinem letzten Lebensabschnitt, weil es vielleicht alt oder schwer krank ist, werden Tierbesitzer mitunter eine Entscheidung über dessen Lebensschicksal treffen müssen.

Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt eines schmerzlosen Erlösens, ist eine der schwierigsten Aufgaben eines Halters und sollte unbedingt von diesem selbst getroffen werden. In der Regel haben Tierhalter Zeit, sich mit Freunden, der Familie zu informieren und mit der Situation vertraut zu machen, bevor eine Entscheidung getroffen werden muss.

Auch der Tierarzt kennt die mitunter ambivalenten Gefühle der Betroffenen und kann helfen, den richtigen Zeitpunkt für den Abschied zu erkennen. Gemeinsam oder allein hilft er, Fragen zur Lebensqualität des Tieres zu beantworten:

Frisst das Tier ausreichend und gern, so dass es nicht abmagert oder schwach wird ?

Trinken: Kann es selbstständig ausreichend Wasser aufnehmen?

Hat das Tier noch Lebensfreude und ist in der Lage am gewohnten Leben teilzuhaben (Spaziergänge, Aufnahme von Sozialkontakte, Teilnahme am Familienleben)?

Leidet das Tier unter Angst und Schmerzen?

Sollte nach Beantwortung der Fragen und der Abwägung zur Verfügung stehender, sinnvoller medizinischer Maßnahmen die Entscheidung getroffen werden, dass es das Beste ist, das Tier einzuschläfern, sollte damit nicht zu lange gewartet werden, um es nicht unnötig leiden zu lassen.

Jeder Abschied ist schwer. Deshalb sollten sich die Betroffenen Zeit nehmen, um ihrem Gefährten Lebewohl zu sagen und die letzte gemeinsame Zeit nach den individuellen Bedürfnissen zu Hause oder in der ihnen vertrauten Tierarztpraxis gestaltetn.

Gern wird auch der Wunsch in der Tierarztpraxis respektiert, mit dem Tier am Ende allein zu sein. So selbstverständlich wie der Tod ein Teil des Lebenszyklus ist, ist auch das Empfinden von Schmerz und Trauer nach dem Verlust eines Haustieres.

Info: Jede Woche geben Tierärzte aus Bonn und der Region hier Rat zu Themen. Diesmal die Praxis Dr. Jasmin Riemel; www.tierarzt-riemel-bonn.de, Hauptstraße 76, Bonn.

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