Nicht nur schwarz-weiß 2017 ist auch Greige ein Wohn-Trend

Köln · Der Farbforscher Prof. Axel Venn kann derzeit nicht den einen Farbentrend für die Einrichtung ausmachen. Er rechnet für 2017 sogar mit vier Strömungen: Schwarz-weiß, eine helle Sorbet-Greige-Palette, eine Kombination von Koralle und Gelb sowie Blau-Grau-Variationen.

 Axel Venn ist emeritierter Professor für Farbgestaltung und Trendscouting an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim.

Axel Venn ist emeritierter Professor für Farbgestaltung und Trendscouting an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim.

Foto: Michael Schipper

Die Farben Schwarz und Weiß liegen im Trend. "Sie sind sehr wichtig für private, aber auch für andere Einrichtungen", erläutert der Farbforscher Prof. Axel Venn aus Berlin. "Bäder werden etwa schwarz-weiß gekachelt."

Allerdings liege der Schwerpunkt meist auf einer der beiden Farben: "Die Hauptfarbe ist Weiß mit etwas Schwarz, das sich absetzt, zum Beispiel schwarze Kissen auf dem weißen Sofa."

Allerdings erwartet der Farbforscher auch, dass ein Trend des Vorjahres erhalten bleibt: "Das sind helle Sorbettöne, immer leicht getrübt - wie leichte, ganz sanfte Grüntöne." Zu diesem Trend zählt Venn, der auf der Internationalen Möbelmesse IMM Cologne in Köln (bis 22. Januar) Vorträge hält, vor allem aber Greige - ein Farbton zwischen Beige und Grau. Außerdem gehört in diese trendige Farbkombination ein angegrautes Zementweiß.

Während die ersten beiden Farbpaletten eher etwas für die Jüngeren sind, hat Venn noch einen dritten Farbtrend für 2017 ausgemacht, der vor allem Ältere anspreche: "Das sind die kräftigen, warmen Farbtöne, die lebendigen Töne: Koralle, gehaltvolle Gelbtöne wie Sonnengelb und Senf, Cognactöne und getrübtes helles Lindgrün." Das könnte im Wohnraum etwa so umgesetzt werden: "Eine Wand ist Cognac, zwei sind Senfgelb plus eine in Lindgrün", sagt Venn, der emeritierter Professor für Farbgestaltung und Trendscouting an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim ist.

Außerdem gebe es eine farbige Businesslinie für 2017, die etwas für Büros, aber auch für ein schickeres Zuhause sei: Gehaltvoll Steintöne treffen hier auf einen ebenfalls kräftigen Grau-Blau-Ton sowie ein paar naturnahe Beige- und Greigetöne.

"Alle Strömungen laufen parallel", erklärt Prof. Venn. "Es gibt nicht einen Trend, sondern es laufen immer drei, vier nebeneinander her." Daraus kann der Farbforscher auch schon eine Prognose für 2018 ziehen: "Im nächsten Jahr übernimmt dann einer davon die Hauptarbeit - und das ist für mich der buntere Farbton." Außerdem werde man in den Jahren 2018/19 in der Wohnbranche noch "sehr stark" von Creme, Cognac und Lindgrün sprechen - "aber nicht mehr von Schwarz-weiß". Diese Farbkombination werde man dann "leid geworden sein, weil es zu kontrastreich ist, zu auffallend und zu wenig homogen", prognostiziert Prof. Venn.

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