Erste Todesfälle Gefährliches West-Nil-Virus breitet sich in Europa aus

Bonn · Das gefährliche West-Nil-Virus breitet sich nun auch in Europa aus. Das Virus wird durch Mücken übertragen und kann tödlich verlaufen.

Seit Anfang August kommt es in den EU-Mitgliedstaaten zur Ausbreitung des West-Nil-Virus. Vom 3. bis zum 9. August hat sich die Anzahl von 120 Fällen auf 231 Fällen fast verdoppelt. Dies meldet das European Centre for Disease Prevention and Control.

In Deutschland sind derzeit noch keine Fälle des gefährlichen Virus bekannt. Dafür aber in den nahegelegenen Ländern Italien und Frankreich. Bislang gibt es in Italien 123 Infektionen. Drei davon verliefen bislang tödlich. In Griechenland stieg die Anzahl der Fälle von anfangs 16 auf 59 Fälle. Auch hier starben drei Menschen an dem Virus. Auch Frankreich ist betroffen. Drei Fälle sind dort bekannt. Tödlich verlief bislang keiner.

In Rumänien stieg die Zahl von 16 auf 23. Es starb eine Person. In Ungarn sind derzeit 23 Menschen erkrankt. Serbien verzeichnet derzeit den größten Anstieg und die höchste Zahl der Infizierten. Von 32 stiegen die Fälle auf 102. Neun Menschen starben. Im Kosovo gab es zwei Fälle. Einer davon verlief tödlich.

Das West-Nil-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die durch das Virus ausgelöst wird. Hauptsächlich erkranken Vögel daran, teilweise aber auch Säugetiere. In Deutschland sind die Bürger bei der Infektion von Vögeln und Pferden dazu verpflichtet, diese zu melden, weil sie als Tierseuche eingeordnet wird. In Deutschland aufgetreten ist sie aber noch nie.

Das Virus verläuft in 80 Prozent der Fälle ohne Symptome. Falls doch Symptome auftreten, sind diese meist ähnlich wie die einer Grippe. Tödlich verläuft das Virus nur dann, wenn eine Entzündung des Gehirns, eine Entzündung der Hirnhäute oder Lähmungserscheinungen ausgelöst werden. Dies ist aber selten der Fall. Neue Erkenntnisse zeigen, dass das Virus auch Nierenversagen auslösen kann. Außerdem können Infektionen auch häufig zu schweren bleibenden Behinderungen führen. Personen über 50 Jahren haben nach Erkenntnissen aus der Forschung ein höheres Risiko, eine schwere Form der Krankheit zu entwickeln. Die Symptome entwickeln sich nach drei bis 14 Tagen.

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