2016 Roter Veltliner vom Weingut Hofstetter Weder verwandt, noch verschwägert

Im Gegensatz zum Grünen ist der Rote Veltliner meist freundlich fast schon gemütlich und will es jedem recht machen will. So wie der Wein von Hofstetter aus dem Wagram.

 Roter Veltliner

Roter Veltliner

Foto: Caro Maurer

Sie sind weder verwandt noch verschwägert: Der Rote Veltliner ist eine eigene Sorte, und das Einzige, was er mit dem Grünen gemeinsam hat, ist die Heimat Österreich - und die Vorliebe für die schwereren Lössböden, wie man sie dort vor allem in der Weinbauregion Wagram nordwestlich von Wien vorfindet. Keine 200 Hektar gibt es mehr davon, und die Anbaufläche ist immer noch rückläufig. Irgendwie hat sich der Rote nie gegen den Grünen durchsetzen können. Die würzige, kapriziösere Rebsorte hat ihm vor allem international den Rang abgelaufen. Vielleicht weil der Rote Veltliner sich meist zu freundlich gibt, fast schon gemütlich, und es jedem recht machen will. Und genau das zeichnet auch den Wein vom Weingut Hofstetter aus. Er bietet viel von allem und das auch noch auf den ersten Schluck. Da ist süße reife Frucht mit Pfirsich und exotischen Anklängen von Mango, dazu kommt die Würze von Muskat. Im Geschmack schlägt er dann auch noch leicht orientalische Töne an mit einem Hauch von Ingwer, Safran und Curry, abgerundet von einer verträglichen Säure. Der Körper packt noch etwas Cremigkeit drauf: ein Wein zum Schwelgen, ohne Ecken und Kanten, geschmeidig und gut. Auf den tiefgründigen Südhängen im Wagram haben Hofstetters ihre Rote-Veltliner-Reben stehen. Dort, auf den dicken Lösslagen, holt sich der Wein eben die Fülle, die ihn so gefällig macht, aber auch so unaufgeregt.

Info: 2016 Roter Veltliner vom Weingut Hofstetter, Wagram, Österreich. Preis: 11,50 Euro. Bei der Vinothek, Bonner Talweg 86a, 53113 Bonn-Südstadt, Tel. (0228) 22 51 48

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