2014 Steinbruch Riesling Spätlese trocken vom Weingut Sturm Gewinner beim Klimawandel

Eine milde Säure und höhere Reifegrade lassen den Riesling von Sturm freundlich und zugänglich ausfallen.

 Riesling Spätlese von Sturm

Riesling Spätlese von Sturm

Foto: Caro Maurer

Bonn. Man traut sich das ja gar nicht so deutlich zu sagen, aber es gibt auch Gewinner beim Klimawandel. Die Winzer am Mittelrhein gehören eindeutig dazu. Das Weinbaugebiet, das von Bingen bis Bonn reicht, hat schon lange keinen schlechten Jahrgang mehr erlebt (wenn man den 2010er mal großzügig als schwierigen betrachtet). Eine mildere Säure und höhere Reifegrade lassen die Weine freundlicher und zugänglicher erscheinen, ohne dabei gleich ins andere Extrem zu fallen. So haben sich zuletzt mehrere junge Winzer im Weinort Leutesdorf niedergelassen oder sich dort zumindest Weinberge zugelegt. Martin Sturm ist einer von ihnen. Vor sechs Jahren hat er am Rheinkilometer 614 angelegt und bewirtschaftet nach ökologischen Grundsätzen seine Steillagen. Die stehen vor allem auf Schieferböden, die Sturm Jahr für Jahr besser kennen- und auszudrücken lernt. So zeigt sich seine 2014 Riesling Spätlese bewusst zurückhaltend im Duft mit Pfirsichnoten, Zitrus, Zitronenmelisse und Anklängen von Brennnesseln und demonstriert ihre Kraft erst im Mund mit einer rassigen Säure und einer spürbaren Salzigkeit im Abschluss. Diese mineralische Spur versteht Sturm als die Reflexion von Heimat: tiefgründig und mineralisch.

2014 Steinbruch Riesling Spätlese trocken, Weingut Sturm, Leutesdorf. Preis: 14,90 Euro. Bei Weingut Sturm, Im Rosenberg 3, 56599 Leutesdorf, Tel. (02631) 9 47 60 26

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