Erziehungs-Tipp Eltern sollten Sorgen von frühreifen Kinder ernstnehmen

Fürth · Die Pubertät beginnt bei jedem zu einem anderen Zeitpunkt. Bei manchen auch etwas früher. Darunter können besonders Mädchen leiden. Wie Eltern ihren Kindern zur Seite stehen können, erklärt Dana Urban von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung.

 Eltern sollten die Leiden ihrer Kinder ernst nehmen. Vor allem, wenn die Pubertät einsetzt, denn manche Kinder sind frühreifer als andere.

Eltern sollten die Leiden ihrer Kinder ernst nehmen. Vor allem, wenn die Pubertät einsetzt, denn manche Kinder sind frühreifer als andere.

Foto: Matthias Merz

Einige sehen mit neun Jahren noch sehr kindlich aus, andere sind schon groß, haben einen Brustansatz oder erste Muskeln. Kinder sind unterschiedlich weit entwickelt, und manchmal werden sie dafür von ihren Mitschülern gehänselt.

"Schwierig kann es vor allem für Mädchen sein, wenn sie weiter als die meisten anderen Mädchen entwickelt sind", sagt Dana Urban von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Eltern können in solchen Momenten versuchen, zu trösten und das Selbstbewusstsein ihrer Kinder zu stärken. Das klappt mit Botschaften wie "Das ist völlig normal und du bist genau richtig."

Wichtig ist aber auch, die Sorgen und Ängste der Kinder ernst zu nehmen und nicht herunterzuspielen. Gemeinsam können Eltern und Kinder überlegen, was sie tun können. Werden Mädchen beispielsweise besonders beim Sport gehänselt, hilft ihnen vielleicht ein Sport-BH, damit sie gut alles mitmachen können. "Gemeinsam kann man auch überlegen: Wie reagiere ich cool und locker auf einen Spruch?", rät Urban. Wer sich etwas zurechtlegt, fühlt sich beim nächsten Mal nicht so hilflos, wenn er geärgert wird.

Beobachten Eltern, dass es ihrem Kind über längere Zeit nicht gut geht oder es nicht in die Schule will, sollten sie auch den Klassenlehrer einbeziehen. In einem Gespräch gilt es herauszufinden, wie mit Hänseleien in der Klasse umgegangen wird und ob auch andere Schüler betroffen sind. Bevor der Lehrer eingeschaltet wird, sollte das Kind aber davon erfahren und damit einverstanden sein. "Das sollten Eltern nicht über den Kopf hinweg entscheiden", sagt Urban.

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