Baugebiet in Bornheim-Sechtem Sechtemer wollen bei Plänen mitreden

Bornheim-Sechtem · Das Interesse der Sechtemer an den Plänen, die Stadtverwaltung und Politik mit ihrem Ort haben, ist groß. Mehr als 250 Menschen waren am Mittwochabend zur Bürgerversammlung ins katholische Pfarrheim gekommen.

 Bornheims Beigeordneter Manfred Schier (links) stellt die Pläne zu dem Baugebiet am östlichen Ortsrand vor.

Bornheims Beigeordneter Manfred Schier (links) stellt die Pläne zu dem Baugebiet am östlichen Ortsrand vor.

Foto: Meurer

Dort informierte die Stadt über das geplante Neubaugebiet am östlichen Ortsrand. Auch gingen die Verantwortlichen auf die vielen Fragen und Anregungen für das weitere Planverfahren für das Baugebiet ein.

Zunächst stellten Vertreter der Verwaltung und des beteiligten Planungsbüros sowie Ortsvorsteher Rainer Züge die Absichten vor. Wie berichtet, soll ein neues Viertel entstehen. In zwei Bauabschnitten soll es Platz für rund 750 Menschen geben.

Auf der Versammlung ging es nun um den ersten, nördlichen Bauabschnitt sowie um den Bau der neuen Landesstraße L 190 n und der neuen Kreisstraße K 33 n als Ortsumgehungen. Für diese Projekte hat die Politik bekanntlich die Aufstellung der Bebauungspläne beschlossen.

„Es wird ein sehr grünes Quartier“, sagte Dieter Beele vom Kölner Büro H+B Stadtplanung. „Wir wollen den dörflichen Ansatz Sechtems nicht verlassen.“ Entstehen sollen laut Beele vornehmlich Einfamilien- und Doppelhäuser, aber auch einige Mehrfamilienhäuser. Neben Platz für Wohnraum solle es auch Flächen für Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungsunternehmen geben, erläuterte Beele.

In diesem Zusammenhang gebe es Pläne, den Rewe-Markt vom Rand der Eurode-Siedlung ins Neubaugebiet zu verlagern, damit er vergrößert werden könne. An der Kapelle solle wiederum ein Kreisverkehr entstehen, so Beele weiter. Dazu machte er deutlich: „Der Friedhof wird nicht angetastet.“

Aus dem Publikum gab es schließlich viele Fragen – unter anderem nach der Gestaltung der Häuser und Straßen, der Beschaffenheit von Grünflächen, Radwegen oder Parkplätzen sowie nach der Anbindung des Gebiets an den öffentlichen Nahverkehr. Dass unter den Anwesenden viele Besitzer von Grundstücken im Plangebiet waren, wurde durch eine Reihe von Wortmeldungen belegt.

Auf Nachfrage erläuterte Schier, dass die Finanzierung des Baugebiets durch ein Umlegeverfahren erfolgen soll. Ein Anwesender wollte dann wissen, ob denn Enteignungen geplant seien. Darauf ging Schier aber nicht näher ein. Individuelle Fragen sollten zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden. Deutlich machte Schier, dass es bisher nicht vorgesehen sei, den Eigentümern einen Bauzwang aufzuerlegen. „Man kann es aber tun, wenn der Stadtrat es will“, fügte er jedoch hinzu.

Andere Grundstücksbesitzer kritisierten, dass die Stadtverwaltung bislang nicht mit ihnen gesprochen habe. Stadtplanungsamtsleiter Andreas Erll äußerte die Hoffnung, dass das Umlegeverfahren im Laufe des Jahres beginnt. Man wolle mit den Eigentümern sprechen, wenn klar sei, was auf dem jeweiligen Grundstück geplant sei, so Erll – also etwa eine Wohnbebauung oder eine Verkehrs- oder Grünfläche. Mehrmals brandete Applaus im Publikum auf.

Etwa als ein Mann an die Totenruhe des Friedhofs erinnerte, schließlich liege dieser im Neubaugebiet. Kürzlich seien dort Glascontainer mit Verweis auf die Totenruhe abgebaut worden, führte er aus. Lautstarke Zustimmung gab es auch für die geäußerte Befürchtung, dass neue Geschäfte im Plangebiet eine Gefahr für die vorhandenen Läden in der Willmuthstraße sein würden.

Applaudiert wurde zudem, als ein Anwesender vehement den gleichzeitigen Bau der L 190 n und der K 33 n forderte. Hintergrund ist, dass die neue Kreisstraße nicht Teil des Bebauungsplans für Wohngebiet und Landesstraße ist, sondern ein eigenständiger Plan.

„Wann stehen denn die ersten Häuser?“, wurde ebenfalls aus dem Publikum gefragt. Laut Erll könnte das Planverfahren womöglich in drei Jahren abgeschlossen sein. „Dann muss aber erst die neue Landesstraße gebaut werden“, fügte er hinzu. Dazu erläuterte Schier, dass die L 190 n über das Umlegeverfahren finanziert werden solle. Woher das Geld für die K 33 n komme, sei allerdings noch völlig offen.

Die Planentwürfe können bis Montag, 15. Februar, im Stadtplanungs- und Liegenschaftsamt im Bornheimer Rathaus eingesehen werden. Die Besuchszeiten für Offenlagen sind montags bis freitags, 8 bis 12.30 Uhr, montags bis mittwochs, 14 bis 16 Uhr, und donnerstags, 14 bis 17.30 Uhr. Die Unterlagen sind auch auf www.bornheim.de abrufbar. Dort können auch Stellungnahmen abgegeben werden.

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